Zum zwölften Mal Jazz@home 2016: Vom roten Mond und …

Nicht zum ersten Mal fand dieses zweitägige Festival statt, das seinen Platz im belgischen Jazzkalender gefunden hat. Zum zwölften Mal – diesmal unter dem Motto „Jazz swingt“ kamen am 10. und 11. September Jazzliebhaber auf ihre Kosten, zunächst bei den beiden Konzerten in der äußerlich trutzigen Schouwburg. Der Gegensatz konnte am ersten Konzertabend nicht größer sein: Zu Beginn gehörte den Gewinnern des letztjährigen JazzContest Mechelen, der Band WHexp um den Gitarristen Willem Heylen, die Bühne. Sie präsentierten frischen Jazz zwischen Funk, Pop und Jazzrock, dabei stets das Melodiöse im Sinn habend, bisweilen sich auch in Sphärenklängen beinahe verlierend. Danach sollte eigentlich mit Les Swing Barons – unter ihnen der Klarinettist Jean-François Foliez, der eher von der Band Playground und aufgrund der Zusammenarbeit mit dem Gitarristen Emmanuel Baily in Belgien bekannt ist – die Post abgehen. Um es vorwegzunehmen: Der Funke schien zu lodern, als einige Tanzpaare die Bühne für sich eroberten, aber ein tanzendes Feuerwerk wurde nicht versprüht. Eigentlich hätte diese Musik ins Foyer gehört, um eine Ballroom-Atmosphäre zu schaffen. So aber blieben die Zuhörer und Zuschauer in einer passiven Rolle und konnten das Geschehen nur aus der „Guckkastenperspektive“ betrachten.

 

Nicht „The moon of Alabama“, aber ...

Doch zurück zum Opener des Abends: Das Trio um Willem Heylen – dessen Initialen finden sich im Bandnamen – mit dem Bass-Gitarristen Ruben De Maesschalck und dem Drummer Tom Lambrechts verstand es von der ersten Minute an, die Zuschauer mit eingängigen Klangkaskaden mitzunehmen. Das Trio zauberte den „Rode maan“ an den Himmel des Konzerthauses, hatte aber auch „Tribal song“ und „Devils play“ in ihrem musikalischen Köcher.

Das Begriffskürzel "exp" verweist zwar auf Experiment, aber das bedeutete nun nicht ein Abschweifen in freies Spiel oder ausladende verkopfte Improvisationen. Der melodische Duktus war prägend für alle Eigenkompositionen, die das Trio vorstellte. Dabei durfte auch eine kleine Prise Pop-Musik nicht fehlen. In diesem Kontext musste der Berichterstatter an die belgische Jazzformation Drifter denken. Auch diese Jazzband versteht es, eine Melange von Jazz und Pop zu kredenzen. Als der „rote Mond“ aufging, schwebten Sphärenklänge über die Köpfe der Zuhörer hinweg. Passend dazu färbte sich der Bühnenhimmel rot – dank sei der Lichtregie. So wie das Phänomen des roten Monds erschien, so verschwand es auch wieder, dabei entfernten sich die Klangflüsse im Off.

Tom Lambrecht eröffnete mit einem nervös anmutenden Trommelspiel das Stück „Hazelnoot“. Dabei dachte man an trippelnde Schritte auf dem Kopfsteinpflaster, zumal Willem Heylen mit seinen Klangfolgen diesen Eindruck von kurzen Schritten, die sich nach und nach entfernen, noch unterstützte. Sehr gelungen und mitnehmend gestaltete das Trio das Duett zwischen Gitarre und Bass-Gitarre. Nicht zu überhören war die Auseinandersetzung zwischen Tief- und Hochtönigkeit. Niemals glitt der Song in diesem Zusammenhang ins Banale ab. Dezent gestaltete Tom Lambrecht sein Spiel auf dem Schlagwerk, stark auf die Felle fokussiert und weniger auf die Bleche. Es war auffällig, dass das Schlagwerk sehr überschaubar gehalten war: zwei Toms, eine kleinere Bassdrum, zwei Becken, ein Hi-Hat und eine Snare. Wer kreativ zu spielen weiß, der braucht nicht wie Billy Cobham sieben Toms und zwei riesige Bassdrums. Es kommt halt schlicht auch aufs Timing an. Getragen war das Spiel des Trios von Leichtigkeit, und nicht zu überhören war das stete Streben nach sich aufbauender Spannung und dem Erreichen der musikalischen Entladung.

 

Flageoletttöne waren auch mit im Spiel

Dass Willem Heylen die „Klaviatur seines Instruments“ beherrschte, insbesondere das Spiel von Flageolettetönen, unterstrich er insbesondere bei „Binnenpretje“.

Im weiteren Konzertverlauf hörten wir Balladenhaftes durchsetzt mit klassischen Anmutungen. Das Spiel war transparent, leicht, beschwingt, ohne Swing im genuinen Sinne zu sein. In der Folge meinte man, auch Fleetwood Mac habe mit „Albatros“ Pate für die eine oder andere Klangsequenz gestanden.  Das Narrative der Musik war nicht zu ignorieren. Klangliche Galopps drangen bei „Wobbel“ ans Ohr der Anwesenden, die die Darbietung mit höflichem Applaus bedachten. Mehr Begeisterung wäre jedoch nicht fehl am Platz gewesen. Wenn auch nicht so wild wie der Titel „Devils play“ vermuten ließ, endete das Konzert von WHexp. Man hätte sich durchaus ein Mehr gewünscht, aber das Publikum war mit dem Schlussbeifall sehr zurückhaltend, sodass die Zugabe ausblieb.

 

Hop und Drop mit Lindy Hop blieb aus.

Ganz anders war der Zuspruch zu den Les Swing Barons, mit denen eine Reise in die 1920er und 1930er Jahre unternommen wurde, bewertet man Zwischenbeifall und Beifall. Allerdings fehlte es an der Atmosphäre eines Ballsaals oder einer verrauchten Kellerbar zu Zeiten der Prohibition. Aufgrund der Ankündigung gab es eine hohe Erwartung an die Band bestehend aus dem Bassisten und Sänger Alain Frey, dem Klarinettisten Jean-François Foliez, dem Drummer Laurent Vigneron, dem Geiger Joachim Iannello und dem Pianisten Renaud Crols. Dazu kamen einige Tänzer um die Tanzlehrer Chris Smets und Anka Broothaers, die selbst den Anfang machten, ehe andere Paare die Bühne betraten.

 

Darbietung ohne Boogie Woogie, Jive und …

Während der Tanzdarbietung geriet die Musik zur Nebensache, gab es nur wenige Soli oder Duette zwischen Geige und Klarinette. Wer die Musik von Goodman und Grappelli schätzt, der kam auf seine Kosten. Dabei muss man allerdings auch kritisch anmerken, dass nur ein sehr kleiner Ausschnitt der Vielfalt des Swings zu hören und zu sehen war. Jive, Jitterbug oder Boogie Woogie waren nicht präsent, auch nicht musikalisch. Hin und wieder gab es ein Solo des Drummers, das auf mehr Feuer und Tempo hoffen ließ. Doch diese Hoffnung erlosch in dem Moment, als Alain Frey zu singen begann. Irgendwie schienen die dargebotenen Melodien dahinzuplätschern, im Fahrwasser von Liebesschnulzen sich bewegend. Der Hinweis auf „After you‘re gone“ mag ausreichend sein, um zu verdeutlichen, was auf der Bühne musikalisch geschah. Dieser Titel ist eine Pop-Ballade, die Turner Layton zu einem Text von Henry Creamer geschrieben und 1918 veröffentlicht hat. Der Song wurde 1919 ein Nummer-eins-Hit und entwickelte sich in den späten 1920er Jahren zum Jazzstandard.

Wo blieben nur die hohen Sprünge und das Eingrätschen? Irgendwie bewegten sich die Paare eher gemächlich. Teilweise drängte sich der Eindruck auf, dass das Timing nicht stimmig war. Ein Hingucker war eigentlich nur das Solo von Chris Smets. Wer allerdings nicht stilkundig war, fragt sich, ob das nun Swing oder Charleston war, was vorgeführt wurde.

Selbst wenn man aus historischer Sicht den Swing als eine der Wurzeln des Jazz ansieht, so Wynton Marsalis in einem Statement, so muss man schlicht konstatieren, dass es eben die Popmusik der 1920er und 1930er Jahre war. Damals durfte man zur Musik noch tanzen. Das änderte sich allerdings mit dem Aufkommen des Bebop. Jazzklubs verboten expressis verbis das Tanzen. Aus heutiger Sicht scheint Swing wenig zeitgemäß und eher einer gewissen Nostalgie an die „gute alte Zeit“ geschuldet.

 

Tag des offenen Denkmals und Jazz im Denkmal

Am zweiten Tag von jazzathome konnten die Besucher drei Konzerte an 24 Orten besuchen, die in der Regel sonst nicht zugänglich sind, sieht man zum Beispiel vom Jazzklub Jazz-Zolder ab. Dazu gehörte auch das ehemalige Kloster der Klarissen unweit der Johanneskirche.

Viele der Konzerte drehten sich um das Thema Swing, das Motto des diesjährigen Festivals. Wer dem nichts abgewinnen konnte, also Croque Manouche oder Swing Dealers nicht hören wollte, der suchte sich halt Modern Jazz und Afro-Cuban-Jazz aus dem vielfältigen Angebot aus, sprich besuchte das Konzert des Bram Weijters 4tets und von Compro Oro. Auch die Kompositionen von Rebekka van Bockstal und ihrem Quartett bewegten sich eher in die Richtung von Cannonball Adderley revisited, sprich Hard Bop und Artverwandtem.

Rebekka van Bockstal trat im sogenannten Gartenhaus des eh. Klosters von Bethanien auf, in dem im Laufe der Zeit auch mal die Brauerei Posthorn für guten Gerstensaft sorgte. Heute ist in diesem Komplex ein Innenausstatter namens Trendson untergebracht. Gleich um die Ecke befindet sich das Hotel van der Gracht de Rommerswael, das im Laufe der Geschichte auch fromme Schwestern beherbergte und in dem heute ein Restaurant sowie ein Blumengeschäft und Studentenwohnungen untergebracht sind.

Aus der Zeit um 1850 stammt die Kapelle mit ihren Flachpfeilern und korinthischen Kapitellen sowie dem flachen Tonnengewölbe – auch dies ein Ort von Jazzathome, in dem das Quartett um den Pianisten Bram Weijters spielte. Schließlich durften Konzertbesucher auch hinter die hölzerne Fassade von 'De Duivels', erbaut 1545-1550, schauen und den heißen Latin Rhythmen von Compro Oro lauschen. Übrigens, ist auch Santana nicht das Non plus ultra, wie man beim Konzert von Compro Oro sehr schnell feststellen konnte. Latin Jazzrock, das zeigte das Quintett um Wim Segers, ist eben mehr, auch mehr als Santana, Tito Puente, Cecilia Cruz oder der Buena Vista Social Club.

 

Dem Modern Jazz zugetan: das Bram Weijters 4tet

Mit „Ja,ja“ und nicht mit „Nee, Nee“ eröffnete das Quartett um den Antwerpener Pianisten Bram Weijters den musikalischen Jazzreigen in der Kapelle des ehemaligen Klarissinenklosters. Zur Band gehören die in Belgien, aber auch darüber hinaus bekannten Jazzmusiker Carlo Nardozza (Trompete), Lionel Beuvens (drums) sowie Piet Verbist am Kontrabass.  Zu den vier vorgestellten Komposition zählte auch der gospelhaft angelegte Song „Dear Lord, give us more of the same“. Dabei handelt es sich um einen Titel, der bisher noch auf keinem Album erschienen ist. Wir hörten zudem „Residu“ und zum Schluss „Acceptance or Denial“.

Die Akustik des ehemaligen Gotteshauses stellte für die vier Musiker eine wahre Herausforderung dar. Über weite Strecken dominierte die Trompete von Carlo Nardozza das Klanggeschehen, auch wenn alle Musiker immer wieder Solos einstreuten und so den nachhaltigen Klang des geblasenen Atemrohrs durchbrachen. Was zu hören war, bewegte sich nicht in den Fußstapfen von Miles Davis, auch wenn Bram Weijters im Vorgespräch mit mir verriet, dass dieser Jazzmusiker einen ganz wesentlichen Einfluss auf ihn gehabt habe und immer noch habe. Vor allem sei Miles so wandlungsfähig gewesen und habe dem Jazz zu immer neuen Wendungen verholfen.

In gewisser Weise bediente sich Bram Weijters mit seinen Musikern einer narrativen Sprache, griff dabei bei dem Titel „Ja, ja“ auch die Begegnung mit einem niederländischen Journalisten auf, der ihn fragte, ob er denn den Herrn Jaja aus Antwerpen kenne. Leider konnte der Berichterstatter wegen der Akustik im Raum die weitere Geschichte leider nicht verstehen, sodass sie an dieser Stelle ausgespart bleiben muss. Gewiss, nicht zu überhören war das hintergründige, dezente Schlagwerkspiel von Lionel Beuvens nebst den energetischen Tastensetzungen durch Bram Weijters. Carlo Nardozza beschwor mit seinem Horn die unendliche Weite, so hatte man den Eindruck. Tanzende Basstöne steuerte Piet Verbist bei, sodass ein durchkomponiertes Gesamtkunstwerk entstand.

Bei einigen der Stücke, die die Band an diesem frühen Nachmittag vor ausverkauftem (!!) Haus präsentierte, hatte man den Eindruck, hier werde der Großstadtdschungel beschworen, würde man Teilhaben am Erwachen der Großstadt, am Gewirr, an der Rush Hour, auch wenn keiner der vorgestellten Kompositionen im jeweiligen Titel darauf abhob. Stets stand die Melodie im Vordergrund, auch bei balladenhaft anmutenden Passagen. Manchmal nahmen wir auf einem Klangteppich, dank an Carlo Nardozza, Platz und ließen uns von den „jubilierenden Tonfolgen“ mitnehmen.

Nicht nur die Anlehnung an Gospel, sondern auch an den Blues vernahmen wir bei dem Song „Dear Lord, give us more of the same“. Der Blues war nur versteckt im Spiel von Bram Weijters zu vernehmen, während sich Carlo Nardozza ganz und gar „sakral“ gab. Mit einem vom Charakter her beschwingten Song endete das Konzert. Irgendwie schien der Aufbruch und der Frühling beschworen zu werden, für meinen Begriff ein gelungener Schlussakkord.

 

Ein bisschen Cannonball Adderley, ein bisschen Charlie Mariano und sehr viel Eigenes: Rebekka van Bockstal

Nur wenige Schritte mussten, diejenigen zurücklegen, die in der ehemaligen Brauerei Posthorn, heute Trendson, das Rebekka van Bockstal Quartetts hören wollten. Eigenes stand vor allem auf dem Programm, Eigenes aus der Feder der Gitarristin Rebekka van Bockstal, die gemeinsam mit dem Saxofonisten Ambroos de Schepper – ihm war beim Spiel seine Vorliebe für Funk und Soul durchaus anzumerken -, dem Kontrabassisten Kobe Boon und dem Schlagzeuger Marius Couvreur auf der Bühne stand. Neben Eigenkompositionen waren aber auch der Standard „I fall in love too easily“ sowie die Komposition des australischen Gitarristen Pete O'Mara „African heritage“ zu hören. Mit „Varnam“, einem traditionellen indischen Stück des belgischen Ragini Trios mit Lander Gyselinck am Drums (!!), fühlte man sich stellenweise an Auftritte von Charlie Mariano mit dem Karnataka College of Percussion erinnert, auch wenn die indischen Perkussionisten fehlten.

Die Eigenkompositionen von Rebekka van Bockstal waren musikalisch nicht ausschließlich auf die Gitarristin bezogen, wenn sie auch mit ihren Solos – technisch herausragend – zu überzeugen wusste. Im Gegenteil die Songs wurden in den Klangfarben sehr stark vom Sopran- und Altsaxofon und deren Klangphrasierungen dominiert, auch bei „Ready, Set, Go“, das allerdings weniger Aufforderungscharakter an den Tag legte, als der Titel es vermuten lässt. Sehr angenehm war das Spiel des Schlagzeugers auf drei Toms, einer kleinen Basstrommel, Hi-Hat und drei Becken.  Durch Leichtigkeit machte er auf sich aufmerksam. Beim Standard „I fall in love to easily“, einem Klassiker, den Chet Baker ebenso interpretierte wie Frank Sinatra, zeigte sich der Altsaxofonist  Ambroos de Schepper als melodiöser Wortführer, derweil Rebekka van Bockstal sich in die Rhythmusgruppe zu integrieren schien, während sie sonst durchaus bei anderen Songs  die Melodielinien bestimmte. „Beastman“ schien, lauschte man dem Song, weniger der wilde Kerl zu sein, den man dahinter vermutet hatte. Mitreißend gestaltete Rebekka van Bockstal die Gitarrenkaskaden dieses Songs. Auch eine gewisse Swingnote schien in den Song eingewebt worden zu sein. Mit starker Rhythmik fesselte „African Heritage“ die Anwesenden. Ein bisschen Fela Kuti schien bei den Sopransaxofonpassagen mit im Spiel zu sein. Zugleich mischten sich beim Gitarrensolo westliche Klangformen mit den „afrikanischen Beats“. Bei „Falling Grace“ drängte sich der Eindruck auf, Nat und Cannonball Adderley hätten hier Pate gestanden. Wie gesagt mit einem traditionellen Song aus Indien beendete das Quartett den Auftritt. Der anhaltende Beifall war die angemessene Anerkennung für diese noch recht jungen Jazzer. Man darf auf Mehr gespannt sei.

 

Im „Teufel“ brannte die Luft: Compro Oro on stage

Vorhang auf für Latin Groves und Mehr hieß es hinter der Holzfassade des Hauses „Der Teufel“. Zu hören war Compro Oro, eine Band rund um den Vibrafonisten Wim Segers. Er spielte zusammen mit Bart Vervaeck (git), Mattias Geernaert (bass), Robbe Kieckens (percussion) und Frederik Van den Berghe (drums). Mit „Greetings from the colony“ eröffnete die Band das Konzert, machte uns mit Miami der 1980er Jahre bekannt, als es dort noch nett war, schickte uns auf musikalische Goldsuche - „Eldorado“ erklang – und verabschiedete die Zuhörer mit „Bombarda“ in den frühen Abend von Mechelen.

Oje, Oje – aber kein Samba pa ti: Compro Oro brachte den Saal zum Beben. Nein, Salsa und Merengue, Bossa und Calypso blieben außen vor. Latin Jazz Rock stand im Fokus. Mit Leidenschaft und großem körperlichen Einsatz, also wirklich physisch im wahrsten Sinne des Wortes, agierte Wim Segers an Vibra- und Marimbafon und ließ die Klangstäbe wirklich tanzen. Mit der Daumenharfe, eigentlich Kalimba genannt und von Robbe Kieckens gespielt, war auch ein Stück Afromusik präsent. Die elektronisch verfremdete Gitarre in den Händen von Bart Vervaeck hörte sich zeitweilig so an, als folge man lang anhaltenden Walgesängen. Die Basstrommel war steter Begleiter und Taktgeber. Beinahe sphärische Klangströme entlockte Wim Segers seinem metallenen Schlagwerk im weiteren Konzertfortgang. Manchmal überkam den Berichterstatter die Vorstellung eines schwülen Dschungels mit dem Gesang exotischer Vögel, dem Ruf der Brüllaffen, dem konstanten Geschwirr der Zikaden.

Klassische Gitarrensequenzen verwoben mit rockigen, elektronisch verfremdeten, Congas schwangen dumpf. Doch bei all den Vorstellungen einer „grünen Hölle“ muss bedacht werden, dass die Musik von Compro Oro eine durch und durch urbane Musik ist, ganz abseits von „Black Magic Woman“. Fusion in its best gaben Compro Oro zum Besten. Das galt auch bei „El Dorado“. Neben dem sonstigen Schlagwerk wurde dabei auch eine kleine über die Schulter zu tragende afrikanische Trommel zum Klingen gebracht. Afrika schien ganz nah und auch ganz fern, denn die Suche nach dem legendären Goldschatz hatte als Tatort ja das Reich der Inka.

Zum Schluss zündete die Band ein wahres Feuerwerk an, als „Bombarda“ gespielt wurde. Die Hütte kochte. Doch nach drei Sets waren die Musiker verständlicherweise auch physisch an ihrem Limit, zumal die Temperaturen im Haus „De Duivels“ tropische waren. Durchaus passend zur Musik, aber irgendwann ist dann auch mal ein Festivalkonzert beendet.

Übrigens, ohne Sponsoring ist ein solches Festival nicht zu stemmen. Nur einige seien an dieser Stelle erwähnt: Trendson, Brouwerij Het Anker, Willemen und unwined. Diese sorgten auch für das leibliche Wohl durch ein Gratis-Maneblusser, das Stadtbier Mechelens, und Wein durch unwined – wines with a story ausgeschenkt. Und welches Motto gibt es nächstes Jahr zum dreizehnten Jazzathome? Lassen wir uns überraschen!

Text und Photos © ferdinand dupuis-panther

 

Informationen

 

 

Musiker

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Les Swing Barons
https://www.facebook.com/TheSwingBaronsJazzBand

Bram Weijters
https://www.facebook.com/bramweijters
http://bramweijters.com/
https://soundcloud.com/bramweijters/sets/bram-weijters-quartet-live

Lionel Beuvens
https://www.facebook.com/LionelBeuvens/?ref=ts&fref=ts

Carlo Nardozza
http://www.carlonardozza.be/

Piet Verbist
http://www.pietverbist.be/

Rebekka van Bockstal
https://www.facebook.com/rebekkavanbockstal
http://rebekkavanbockstal.com/Ebio.html

Compro Oro
https://www.facebook.com/ComproOroMusic/?ref=ts&fref=ts
http://www.comprooromusic.be/

Veranstalter

jazzathome
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