Yonathan Avishai Trio - Shapes and Sounds

Yonathan Avishai Trio - Shapes and Sounds

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jazz & people

Seit einer Dekade besteht Yonathan Avishais Trio mit dem Bassisten Yoni Zelnik und dem Drummer Donald Kontomanou.

Über das neue Album lesen wir in der Presseveröffentlichung Folgendes: „ … “Shapes and Sounds” an album in which he magnifies everything that has made the strength of his style and its reputation: a way of playing with the forms and sounds of jazz, focusing on building from elements reduced to their quintessence (pure swing, the texture of a cymbal, the sound of a double bass, a few piano notes, a touch of blues…) moments of pure music.“ Und zugleich werden Verbindungslinien zwischen Avishais Trio und den Granden des Jazz gezogen: „ Inherited from Duke Ellington, Thelonious Monk and Ahmad Jamal, his sensitive and spare touch gives rise to a series of eight pieces, six original compositions, which range from pure and sweet moments of happiness to the expression of more painful tensions, as well as two covers: “When You're Smiling”, made famous by Louis Armstrong, which will bring a smile to all those who hear it; and “La Mélancolie”, a magnificent song by the great French songwriter and performer Léo Ferré, which the pianist turns into a sad and romantic ballad that will speak to everyone through its simplicity. …“ 

Der Aufmacher des Albums ist der Titel „Musicians!“. In diesem scheinen sich Grundmuster von „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ zu verbergen, jedenfalls scheint es eine gewisse Harmonienähe zu diesem Stück zu geben. Komponiert wurde das Stück von Friedrich Hollaender für den Film „Der Blaue Engel“ mit Marlene Dietrich. Nun ja, selbst wenn es den Anschein hat, dann löst der Pianist Yonathan Avishai das Original gekonnt aus dem Ursprungsrahmen. Dass Avishai von Entlehnungen nicht zurückschreckt zeigt sich ja zudem in dem von Louis Armstrong popularisierten „When You're Smilling“ und dem Chanson von Leo Ferré namens „La Mélancolie“.

Der Titelsong des Albums trägt als Untertitel „A Song for Noa“. Tiefgründige Setzungen auf dem Tasteninstrument dringen ans Ohr des Zuhörers. Beckenvibrationen werden gesetzt. Gemächlich ist das Tempo, ohne dass man etwas Getragenes ausmachen kann. Im Verlauf des Stücks tritt ein Wandel ein. Man vernimmt nicht nur das Schwirren der Basssaiten, sondern auch die Verschiebung der Klangbilder in den Diskant. Gemächlich fließen die diskanten Klangkaskaden dahin. Stetig ist das Drumming im Hintergrund. Und durchgehend ist das Melodiöse im Blick des Trios.

Ins Mitsummen und in einen gewissen Swing geraten die Zuhörer bei „When You're Smilling“. Es ist ein Popsong von 1928 und ein beliebter Jazzstandard, den auch Frank Sinatra in seinem Bühnenprogramm hatte. Selbst Doris Day spielte den Song ein und wie gesagt in mehreren Fassungen Louis Armstrong. Auf die Lyrik verzichtete das Trio und schuf eine reine Instrumentalversion für das aktuelle Album. Sehr beschwingt ist das Tastenspiel von Yonathan Avishai. Und in diesen Swing passen sich seine beiden Mitspieler nach und nach ein, auch wenn Avishai das Grundschema mehr und mehr paraphrasiert. Und kommt man nicht gar in die Stimmung, ein wenig Charleston aufs Parkett zu legen?

Imitiert der Pianist zu Beginn von „The Longest Seconds“ den Schlag einer Turmuhr? Es scheint eine Sequenz, die auch im Weiteren auszumachen ist und zum getragenen Duktus des Stücks beiträgt. Es hat den Anschein, als würde in der Komposition das Verrinnen der Zeit musikalisch eingefangen werden. Nachfolgend hören wir „Prayer“ mit gleichfalls getragenem Duktus und sakraler Anmutung. Schließlich findet das Album mit „La Mélancolie“ einen Abschluss. In diesem Chanson findet sich in der Originalversion nachstehende Passage: „ ...La mélancolie, c'est revoir Garbo dans la reine Christine / C'est revoir Charlot à l'âge de Chaplin / C'est Victor Hugo et Léopoldine …“ Nun ja, das Avishai Trio verzichtet auf die textlichen Inhalte. Was dann bleibt, ist die Musik, die schwermütig und schwerlastig anmutet.

© ferdinand dupuis-panther




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Line-Up
Yonathan Avishai, piano
Yoni Zelnik, double bass
Donald Kontomanou, drums

Track List
Musicians !
Shapes & Sounds (A Song for Noa)
The Best Intentions (Medley)
When You're Smilling (Shay/Fisher/Godwin)
The Longest Seconds
Prayer
The One Who Smiles
La Mélancolie (Léo Ferré)

All songs composed by Yonathan Avishai, except #4 and #8.
"The Best Intentions" includes "No Baby" by Steve Lacy and "I’m Confession’" by Chris Smith


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