Vincent Thekal Trio. Climax
V
Ragtime Productions
Vincent Thekal, der Tenor- und Sopransaxofon spielt, hat sich Armondo Luongo (drums) und Daniele Cappucci (double bass) an seine Seite geholt, um einen musikalischen Höhepunkt („Climax“) zu setzen und außerdem mit seinen anderen Kompositionen zu überzeugen, darunter „Chicken For My Lady“. Lediglich einer der acht Songs stammt nicht aus der Feder Thekals, sondern im Falle von „Nacht“ („Notturno“) von Daniele Cappucci. Als Gäste traten bei der Einspielung des Albums noch Bo van der Werf am Baritonsaxofon und Matthieu Roffe am Fender Rhodes in Erscheinung.
Trommelschläge, Trommelschläge und nochmals Getrommel, dann der gezupfte Bass, der seine Saiten schwirren lässt, Trommelschläge und dann, ja dann setzt Vincent Thekal seine Lippen an das Mundstück des Saxofons und entführt uns in eine anheimelnde Welt der Melodie. Wir stellen uns mit viel Fantasie vor, wir liefen durch raschelndes Herbstlaub. Dabei genießen wir die letzten Sonnenstrahlen. Im weiteren Verlauf des Stücks ereifert sich das Saxofon und schwingt sich in die höchsten Tonlagen auf. Die Trommelschläge werden intensiver. Ach, da ist ja auch ein Trällern und Trillern auszumachen. Die Dramatik innerhalb des Stücks nimmt zu. Die Frequenz der Trommelschläge erhöht sich. Tonfolgen jagen einander, dank sei Vincent Thekal. Der Höhepunkt scheint erreicht. Nachfolgend fallen alle Musiker wieder in einen geruhsamen Gang, ob der Bassist Daniele Cappucci oder der Saxofonist Vincent Thekal.
Zunächst widmen wir uns der Einführung zu „Lausanne“, geprägt durch eine Saxofoneinleitung und einen harten Duktus, mit dem sich Armondo Luongo am Schlagzeug zu Wort meldet. Schlagzeugsolo und Saxofonsolo wechseln sich über weite Strecken ab. Schließlich wird noch ein Duett zwischen Baritonsaxofon (Bo van der Werf) und dem Tenorsaxofon von Vincent Thekal auf dem musikalischen Menüteller serviert. Danach ist die Ouvertüre zu Ende und das Hauptstück beginnt nahtlos. Es sind die beiden Saxofonisten, die maßgeblich die Hörfarben bestimmen, wenn „Lausanne“ besungen wird.
Dank Daniele Cappucci wird die „Nacht“ in Tönen erlebbar: Dumpf ist der Klang des schwirrenden Basses. Glockenhell die Tonfolgen, die Matthieu Roffe seinem Fender Rhodes entlockt. Beide geleiten uns durch die beginnende Nacht. Am Schlagzeug ist Armondo Luongo dabei, seine Trommelfelle zu wischen. Vincent Thekal bläst derweil sein „Nachtliedlein“ auf dem Sopransaxofon. Doch das ist nur eine Momentaufnahme. Lauschen wir, welche Klangwelten Matthieu Roffe auf seinem Fender Rhodes zaubert, so haben wir den Eindruck, dass es schon nach Mitternacht ist und das hektische urbane Leben nach und nach zum Erliegen kommt. Die Die Ampelanlagen sind ausgeschaltet. Nur wenige Autos sind unterwegs. Flaneure sieht man auch selten. Die Neonreklamelichter zucken noch stets ,und auch das eine oder andere markante Bauwerk zeigt sich im Lichterschein.
Mit einem Basssolo macht „Chicken for my lady“ auf. In dieses fällt Vincent Thekal mit seinem Saxofon ein. Es folgt eine sehr kurze Pause und dann nimmt der Melodiefluss seinen Lauf. Der Bass gleitet in eine redundante Tonfolge ab, über die sich die Saxofonsequenzen legen. Vincent Thekal zeigt auch in diesem Stück seine Spielfreude, auch wenn man als Hörer den Titel nicht recht zur Musik in Beziehung setzen kann.
Text © ferdinand dupuis-panther
Informationen/Informations
Label
Ragtime Production
http://ragtimeproduction.com/
Vincent Thekal
http://www.vincentthekal.com/