The Jakob Manz Project - The Answer

The Jakob Manz Project - The Answer

T

ACT

Über das Album und Jakob Manz lesen wir in einem Pressetext von ACT u.a.: „Mit 15 als Jungstudent an der Musikhochschule Stuttgart angenommen, mehrfach ausgezeichnet schon im Teenageralter, mit 19 das ACT-Debüt „Natural Energy“, mit 21 Träger des Jazzpreises des Landes Baden-Württemberg - ist der unaufhaltsame Aufstieg des nunmehr 22-jährigen Saxofonisten Jakob Manz damit auserzählt? Keinesfalls, wie das neue Album „The Answer“ beweist.“ Und wo liegen die Wurzeln des Musikers und seines Bandprojekts? Hören wir mal im O-Ton eine Aussage dazu: „Wir sind mit Groove-Jazz groß geworden, mit Marcus Miller, David Sanborn oder den Brecker Brothers, das ist unsere DNA.“

Der Titelsong des Albums namens „The Answer“ steht am Beginn. Ohne Frage merkt man dem Spiel von Jakob Manz an, dass da ein gewisser David Sanborn durchaus Pate gestanden haben mag. Zugleich zeigt sich das Stück als eine sehr gelungene Melange aus Funk, Soul und Jazz Rock. Tanzbares dringt ans Ohr des Hörers, und das ist ja bei Jazz der Gegenwart eher eine Seltenheit. Ein Ohrenschmaus ist es dem Spiel des Saxofonisten zu lauschen, der die tonale Bandbreite seines Altsaxofons bis in die höchsten Töne ausreizt. Afrikanisches Flair erleben wir zu Beginn von „Voyage Suréel“, ein Stück in dem auch Vokales vom Gitarristen Lionel Loueke zu hören ist. Samten erscheinen die Linien des Bassisten, und voller feurig-rhythmischer Dynamik entwickelt sich das Stück im Folgenden. Dabei gestaltet Loueke ein sehr fein gewebtes Gitarrensolo. Er verbindet beinahe transparente Klangtropfen miteinander. Ab und an erhebt er seine Stimme und dazu erklingt als sonorer Begleiter das Altsaxofon. Mit eingängiger Perkussion entführt uns Karl-F. Degenhardt auf eine afrikanische Reise. Ja, dann ist auch wieder die durchdringende Stimme des Altsaxofonisten zu hören, der gleichsam wie ein Schlangenbeschwörer auf einem Markt in Fes agiert. Rhodes oder was – das fragt man sich bei „When Weasles Fly“. Dabei ist der Keyboarder Hannes Stollsteimer allerdings nicht allein auf weiter Flur. Es ist ein wenig schade, dass die Mitmusiker von Manz eher begrenzten Raum der solistischen Entfaltung erhalten. Manz heizt mit seinem Holzbläser mächtig ein, kommt gleichsam in zirkuläre Klangmuster. Und dazu sorgt der Drummer Paul Albrecht für intensives Timing. Doch das bräuchte es nicht, denn auch der Bassist setzt das Maß für den Song. Gleichsam wie eine in Bewegung geratene Windhose des Klang erscheinen die Aktivitäten des Saxofonisten, der beinahe nicht zu bändigen ist.

Mal eher getragen und gedämpft kommt hingegen „Ade“ daher. Das ist wahrlich ein Gegensatz zu den „Entfesselungen“ der vorherigen Stücke. Dem Stück wohnt auch etwas Episches inne. Samten und dem Klang der Klarinette nahekommend ist das, was Manz seiner eigenen Komposition mitgibt. Lyrisches Klavierspiel ist Teil der Inszenierung, dabei diskante Tonbrechungen einschließend. Ja, dann ist auch Manz wieder zu hören, gleichsam in ein Gloria einstimmend.

„Keep on Burning“ mit einem Beitrag des Alphornisten und Trompeters Matthias Schriefl. Schon nach den ersten Takten, gestaltet vom Pianisten und Bassisten, erwartet man eine an Funk angelehnte Nummer. Diese Erwartung erfüllt sich auch, dank an Matthias Schriefl. Oh, da hört man ja noch ein weiteres Blasinstrument, eine Flöte, in einem Intermezzo, ehe Schriefl seine Sequenzen fortsetzt, losgelöst im Hier und Jetzt. „Le Rêve Du Papillon“ und „Isla Sorna“ sind weitere Kompositionen, die der Feder des Bandleaders Jakob Manz entstammen. Auch der E-Bassist Frieder Klein hat wie jeder der Musiker des Ensembles Kompositionen zum Album beigetragen. „Einsatz Live“ lautet der Titel des Stücks. Das klingt wie andere Stücke ein wenig nach Hardbop 2.0 und weist ein sehr bewegtes, dahin rinnendes Klaviersolo auf. Für besondere Würze mit Funk, Groove und Soul sorgt dann der Beitrag des Saxofonisten. Zum Abschluss hören wir zwei Kompositionen des Pianisten Hannes Stollmeier: „Prospering“ und „Crossroads“.

Fazit: Das Album überzeugt mit seiner Klangmelange, auch wenn man sich schon wünschte, dass für die Musiker jenseits des Saxofonisten größere Räume geschaffen worden wären. Zu sehr ist der Fokus auf Jakob Manz gerichtet. Nun gut, das Ensemble ist ja auch nach ihm benannt.

© ferdinand dupuis-panther




ACT MUSIC

Line-Up
Jakob Manz alto saxophone & recorder
Hannes Stollsteimer piano & keyboards
Frieder Klein electric bass
Paul Albrecht drums
Karl-F. Degenhardt percussion

Guests:
Lionel Loueke vocals & guitar on 2
Matthias Schriefl alphorn & trumpet on 5
Alexandra Stollsteimer violin on 6

Track Listing
01 The Answer (Hannes Stollsteimer) 4:23
02 Voyage Suréel feat. Lionel Loueke (Jakob Manz) 5:03
03 When Weasles Fly (Frieder Klein) 4:32
04 Ade (Jakob Manz) 5:02
05 Keep on Burning feat. M. Schriefl (Hannes Stollsteimer) 3:47
06 Le Rêve Du Papillon (Jakob Manz) 3:44
07 Isla Sorna (Jakob Manz) 5:50
08 Einsatz Live (Frieder Klein) 5:05
09 Prospering (Hannes Stollsteimer) 6:37
10 Crossroads (Hannes Stollsteimer) 1:49


In case you LIKE us, please click here:



Foto © Leentje Arnouts
"WAGON JAZZ"
cycle d’interviews réalisées
par Georges Tonla Briquet




our partners:

Clemens Communications





Hotel-Brasserie
Markt 2 -
8820 TORHOUT

 


Silvère Mansis
(10.9.1944 - 22.4.2018)
foto © Dirck Brysse


Rik Bevernage
(19.4.1954 - 6.3.2018)
foto © Stefe Jiroflée


Philippe Schoonbrood
(24.5.1957-30.5.2020)
foto © Dominique Houcmant


Claude Loxhay
(18/02/1947 – 02/11/2023)
foto © Marie Gilon


Pedro Soler
(08/06/1938 – 03/08/2024)
foto © Jacky Lepage


Special thanks to our photographers:

Petra Beckers
Ron Beenen
Annie Boedt
Klaas Boelen
Henning Bolte

Serge Braem
Cedric Craps
Christian Deblanc
Philippe De Cleen
Paul De Cloedt
Cindy De Kuyper

Koen Deleu
Ferdinand Dupuis-Panther
Anne Fishburn
Federico Garcia
Jeroen Goddemaer
Robert Hansenne
Serge Heimlich
Dominique Houcmant
Stefe Jiroflée
Herman Klaassen
Philippe Klein

Jos L. Knaepen
Tom Leentjes
Hugo Lefèvre

Jacky Lepage
Olivier Lestoquoit
Eric Malfait
Simas Martinonis
Nina Contini Melis
Anne Panther
Jean-Jacques Pussiau
Arnold Reyngoudt
Jean Schoubs
Willy Schuyten

Frank Tafuri
Jean-Pierre Tillaert
Tom Vanbesien
Jef Vandebroek
Geert Vandepoele
Guy Van de Poel
Cees van de Ven
Donata van de Ven
Harry van Kesteren
Geert Vanoverschelde
Roger Vantilt
Patrick Van Vlerken
Marie-Anne Ver Eecke
Karine Vergauwen
Frank Verlinden

Jan Vernieuwe
Anders Vranken
Didier Wagner


and to our writers:

Mischa Andriessen
Robin Arends
Marleen Arnouts
Werner Barth
José Bedeur
Henning Bolte
Erik Carrette
Danny De Bock
Denis Desassis
Pierre Dulieu
Ferdinand Dupuis-Panther
Federico Garcia
Paul Godderis
Stephen Godsall
Jean-Pierre Goffin
Claudy Jalet
Chris Joris
Bernard Lefèvre
Mathilde Löffler
Claude Loxhay
Ieva Pakalniškytė
Anne Panther
Etienne Payen
Jacques Prouvost
Yves « JB » Tassin
Herman te Loo
Eric Therer
Georges Tonla Briquet
Henri Vandenberghe
Iwein Van Malderen
Jan Van Stichel
Olivier Verhelst