Radam Schwartz – Saxophone Quartet Music
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Arabesque Records
Radam Schwartz ist in der Jazzwelt als einer der besten Organisten bekannt, so liest man in einer Presseveröffentlichung, In seinen Veröffentlichungen belebt er die Traditionen des Hard Bop- und Soul-Jazz-Traditionen. Neben seinem Orgel- und Klavierspiel ist Radam Schwartz außerdem Arrangeur und Komponist sowie ein einflussreicher Jazzpädagoge. Er hat eine Reihe von Stücken für ein Saxophonquartett geschrieben, und für sein neuestes Projekt hat er drei seiner besten ehemaligen Schüler vom Jazz Institute of New Jersey (den Sopransaxophonisten Marcus G. Miller, den Altisten Irwin Hall und den Tenorsaxophonisten Anthony Ware) sowie seinen Freund, den Baritonisten Max Schweiger verpflichtet, um seine Kompositionen zu spielen.
Übrigens, über den Komponisten und Musiker Schwartz erfahren wir Nachstehendes: „Early on he played with altoist Charlie Mariano’s fusion group, tenor-saxophonist Jimmy Ford, the New Jersey Contemporary Orchestra, and Al Hibbler. After switching to organ, Schwartz traveled with Arthur Prysock, gained important experience playing regularly in Newark, and worked with Cecil Brooks III. Since then he has led ten albums of his own, appeared on over 40 as a sideman, and been very busy as an organist, educator, and arranger-composer.“
Sehr ausgeprägt ist das rhythmische Gebläse von Alt-, Tenor und Baritonsaxofonist, derweil der Sopransaxofonist eine dahin schwebende Melodielinie über den „Rhythmusblock“ setzt. Zu hören ist der Album-Opener “Let’s Hear It For The Boy”. Teilweise phrasieren die drei genannten Saxofonisten im Nachgang zum Sopransaxofongebläse. Zudem löst sich der Baritonsaxofonist aus dem Dreierblock und zeigt sich tiefgründig und losgelöst sowie mit dem Melodie-Thema spielend. Die übrigen Saxofonisten sind in rhythmischen Strukturen vereint. Und ist da nicht auch der Tenorsaxofonist in einem solistischen Intermezzo zu erleben? Oder ist es der Altsaxofonist? Und gegen Ende dringt wohl auch etwas Broadway-Musik an unsere Ohren, ehe der Sopransaxofonist wieder ins Anfangsthema überleitet. Im Duktus von Broadway-Jazz und Hard Bop geht es weiter, wenn wir “Sway In Rincón“ hören. Dabei ist es am Baritonsaxofonisten rhythmische sich wiederholende Riffs hören zu lassen, derweil die übrigen Saxofonisten das Thema bearbeiten, vorrangig der Sopransaxofonist, der dann vom Tenorsaxofonisten abgelöst wird. Mit stoischer Gelassenheit bleibt der Baritonsaxofonist in seinem tieftönigen Rhythmusgebläse, ehe auch er sich in Phrasierungen ergeht. Sehr gelungen ist auch das Tutti zum Ende des Stücks.
Bei “The Ancients” versteht es der Altsaxofonist zu brillieren, aber auch der Baritonsaxofonist zeigt ein lebendiges Gebläse. Dabei erweisen sich die beiden genannten Saxofonisten als Klang-Antipoden. Hier und da hat man den Eindruck, man erlebe die Klangfülle einer kleinen Bigband ohne Instrumentendopplungen und klassische Rhythmusgruppe. Wie auch in den anderen Stücken zuvor vermisst man weder einen Kontrabass noch das klassische Harmonieinstrument, den Flügel. Die verschiedenen Stimmen der Saxofonisten schaffen bunte Klangfärbungen und eine gewisse Form der Vollmundigkeit wie man sie sonst eher von größeren Formationen vermutet. Welch Wohlklang von sonoren und jubilierenden Saxofonen erleben wir gerade bei diesem Stück!
Aus dem Rahmen eines reinen Saxofon-Quartetts fällt “With These Hands” heraus, da wir hier neben den Holzbläsern in deren „Unisono“ und Soli die soulige Stimme von Carrie Jackson vernehmen. Wenn Carrie Jackson singt, dann wird der Duktus getragen und balladenhaft bisweilen auch gospelähnlich. In der Tradition von Bop kommt “Validation” daher. Erneut kann man in diesem Stück auch Linien aus den gängigen Big-Band-Repertoires ausmachen. Zugleich könnte man sich die Musik auch als Filmmusik in einem Tanzfilm mit Fred Astaire vorstellen, oder?
Allein bei “As Long As You’re Remembered” hört man den Perkussionisten Andrew Atkinson gleichsam als Rhythmusverstärkung. Bei dem Stück handelt es sich um eine Ballade und Ehrerbietung für die unbesungenen Giganten der Jazzszene von Newark. Zum Abschluss segeln wir dann gleichsam mit “My Ship“ über die Weltmeere des Bop.
© ferdinand dupuis-panther
Info
Arabesque Records
Musicians
Radam Schwartz - Compositions & Arrangements
Marcus G. Miller - soprano saxophone
Irwin Hall - alto saxophone
Anthony Ware - tenor saxophone
Max Schweiger - baritone saxophone
Guest Artists:
Misha Josephs - guitar (track 2)
Carrie Jackson - vocals (track 4)
Andrew Atkinson - percussion (track 6)
TRACK LISTING
1. Let’s Hear It For The Boy 6:33
2. Sway in Rincóin 4:32
3. The Ancients 7:18
4. Hands/With These Hands 5:08
5. Validation 4:12
6. As Long As You’re Remembered (You’re Still Alive)
7. Many Seasons Wise One 7:03
8. My Ship 6:08