Peter Beets – Tchaikovsky, Rachmaninov and All That Jazz
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Magic Ball Jazz Records
Es ist nicht das erste Mal, dass der niederländische Jazzpianist Peter Beets Anleihen an die europäische Klassik nimmt. Bekannt ist er nämlich für die jazzigen Arrangements von Melodien, die Chopin komponierte. Neben den im Albumtitel genannten russischen Komponisten hat sich Beets mit seinem Trio auch der Musik von Prokofjew („Peter und der Wolf“)und Skrjabin („Etude No 12“) angenommen, ganz zu schweigen von Rimski-Korsakov und dessen Komposition „Hummelflug“. Gleich in zwei Versionen, einer langsamen und einer schnellen, wurde der „Hummelflug“ auf dem aktuellen Album verewigt.
Begleitet wird Beets bei seinem Ausflug in die Klassik von dem Bassisten Tom Baldwin und dem Drummer Byron Landham. Im Vorwege der Veröffentlichungen lasen wir: „In deze vernieuwende bewerkingen bestaan de wereld van de klassieke muziek en de jazz niet naast elkaar, maar zijn ze in een prachtige balans vermengd. Het origineel wordt recht gedaan, maar ook de voor de jazz zo kenmerkende elementen swing, blues en improvisatie zijn volop aanwezig. De unieke identiteit van de stukken blijft overeind, maar de composities ondergaan een ingrijpende behandeling waarbij jazz en klassieke muziek elkaar versterken en in een prachtige balans laten schitteren.“
Gleich bei den ersten Takten des Eröffnungsstück, es ist das Violinkonzert von Tchaikovsky, trumpft Peter Beets mit einem sehr akzentuierten Klavierspiel auf. Dabei scheinen Soul, Funk, Ragtime auch mit im Spiel zu sein, vor allem aber das dezidierte Tastenspiel eines Oscar Peterson. Das meint zumindest der Rezensent, der sich gewiss auch irren mag. Sehr beschwingt interpretiert Peter Beets mit seinem Trio das „Violon Concerto“. Auffallend sind die Tasten-Kaskadierungen, teilweise auch die Synkopierungen. Dezent im Hintergrund agieren im Übrigen der Bassist und der Drummer. Dieser versteht aber das Timing zu setzen und so das durchaus temporeiche Spiel abzufedern. Übrigens, auch ein sehr kurzes Drumming-Solo ist in das Arrangement eingebunden, ehe dann wieder das Leitmotiv zu hören ist und man im Weiteren eher an Funk oder auch an die Musik von Ray Charles denken muss als an den russischen Komponisten Tchaikovsky.
Aus dem Zweiten Piano-Konzert von Rachmaninov hören wir nachfolgend zwei Teile. Getragen ist die Eröffnung. Da scheint die „russische Seele“ mit Wehmut lebendig zu werden. Zugleich erleben wir auch hier wieder Jazzattitüden vom Feinsten, einschließlich eines kaskadierenden und perlenden Klavierspiels. Beets serviert obendrein Klangstrudel und -rinnsale. Das Spiel des niederländischen Pianisten verliert sich dabei nicht in überbordender Lyrik. Ohren auf, denn es gibt auch ein delikates Bass-Solo zu erleben. Ansonsten bestimmt der Pianist den Duktus und die Klangschraffuren. Noch viel mehr als in den Stücken zuvor, denkt man beim Hören des zweiten Teils des Piano-Konzerts an Funk. Zudem liegt dem Stück eine swingende Note unter. Wüsste man nicht um den Komponisten, man würde meinen, man höre einen Jazzstandard, oder? Flinke Tastensetzungen sind Teil der Präsentation und dazu kann man sich durchaus tanzende Paare vorstellen. Let it swing – oder was?
Nach Borodins „Fly Away on the Wings of the Wind“ hören wir die langsame Fassung des legendären „Hummelflugs“. Es ist wohl eine der bekanntesten Melodien der Klassik, ähnlich populär wie Mozarts „Kleine Nachtmusik“ oder Händels „Wassermusik“. Der Wiedererkennungswert ist jedenfalls riesig groß. Als vorletztes Stück präsentiert uns das Trio noch die schnelle Version der Komposition von Rimsky-Korsakov. Die langsame, sehr getragene Fassung lässt an Hummeln denken, die den Morgentau noch nicht abgeschüttelt haben und der morgendlichen Frische trotzen; die schnelle Fassung jedoch ist wohl die, die man langläufig zu hören bekommt. Wild, aufgeregt und „tatendurstig“, nein „nektardurstig“., ist der Flug der Hummeln.
Um Kinder hierzulande an die Welt der Klassik heranzuführen, werden Vorführungen von „Peter und der Wolf“ (Musikmärchen von 1936) veranstaltet. Beets hat für sein aktuelles Album „Peter’s Theme“ ausgewählt. Der Pianist konzipierte aus dem Märchenspiel eine Nummer mit viel Swing. Im Original hört man einen Erzähler und ein Symphonieorchester. Krönender Abschluss des hörenswerten Albums ist Tchaikovskys „Melodie“ aus „Souvenir d’un Lieu“).
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