Patrick Manzecchi – Richie Beirach - Jens Loh: Rectilinear

Patrick Manzecchi – Richie Beirach - Jens Loh: Rectilinear

P

element113

Der Drummer Patrick Manzecchi hat sich für das vorliegende Album in sein Trio den Pianisten Richie Beirach und den Bassisten Jens Loh geholt, um Titel wie „Rectilinear“, „On Green Dolphin Street“, „Nardis“ (comp. Miles Davis) und schließlich „For Mimi“ einzuspielen.

Im „Waschzettel“ lesen wir vor der Gradlinigkeit, die der Drummer  Patrick Manzecchi an den Tag legt, dem auch jedwede Form von Mätzchen fremd seien. Kein Wunder, dass sich dies auch im Albumtitel niedergeschlagen hat. Der überaus renommierte Pianist Richie Beirach hat zu dem Album nicht allein den Eröffnungssong „Rectilinear“ beigesteuert, sondern auch „Trust“ und „Zal“. Mit „On Green Dolphin Street“ ist ein bekannter Standard  aufgenommen worden, ganz abgesehen davon, dass mit „All Blues“ eine Hommage für Miles Davis zu hören ist. Den Schlussakkord bildet „For Mimi“ aus der Feder von Franco Manzecchi.


Kristalliner Klang empfängt den Hörer von „Rectilinear“. Dieser Klang ist gepaart mit nervösem Beckengeschwirr und dunkler Tieftönigkeit. Auch eine Persiflage eines Kinderliedes scheint Beirach in seine Komposition aufgenommen  zu haben. Zuweilen meint man bei einer akustischen Springflut zugegen zu sein, wenn sich das Stück weiter entwickelt. Brüche sind Teil des musikalischen Konzepts, ebenso die wahrnehmbaren Tempowechsel. Flüchtigkeit und Hektik sind andere Assoziationen, die den Song begleiten. Zum Ende hin ist schließlich Patrick Manzecchi mit einem Schlagzeugintermezzo zu hören.

„On Green Dolphin Street“ werden die meisten mit Miles Davis in Verbindung bringen, der diesen Titel 1958 eingespielt hat. Dass der Song für den Film „Green Dolphin Street“ komponiert wurde ist nur wenigen bekannt, ebenso wie die Tatsache, dass der Originalfilmsoundtrack vom Jimmy Dorsey Orchestra gespielt wurde. Im Laufe der Zeit haben sich Chet Baker, John Coltrane, Les McCann, Eddie Harris und Lionel Hampton mit diesem Song befasst. Nun hören wir aber Patrick Manzecchi mit seinem Trio: Richie Beirach gehören die ersten Takte, die er zu einem sehr energetischen Spiel nutzt. Begleitet wird er von einer tiefen Basslinie, die Jens Loh verantwortet. Im weiteren Verlauf nimmt der Song Fahrt auf. Beirach ist für hart niederprasselnde Klangkaskaden verantwortlich. Fein gewebt ist das Basssolo, das  einen sehr gewichtigen Platz bei der vorliegenden Aufnahme einnimmt, ehe das Trio wieder gemeinsam zum Thema findet.

Bei „Trust“ steht sicherlich der Flügel mit seinen Klangflächen im Mittelpunkt. Die Melodie erscheint dabei wie ein dahineilendes Fetzenwölkchen im Sturm. Zugleich hat man den Eindruck, eine gewaltige akustische Walze rolle auf den Zuhörer zu und fege ihn fast hinweg. Das ist vor allem der „Wortgewalt“ des Pianisten Richie Beirach zu verdanken.

„All Blues“ scheint auf dem aktuellen Album durchaus auch Anleihen im Ragtime und Boogie Woogie zu nehmen, auch wenn es sich bei diesem Song um eine Miles-Davis-Komposition handelt. Ja, der Blues ist auch präsent, wenn auch durch das perlend-sprudelnde Klavierspiel verfremdet. Zugleich hat das Stück im Vortrag auch einen gewissen Swing.

Die sehr individuelle Handschrift von Richie Beirach und Patrick Manzecchi zeigt sich auch im Schlusssong „For Mimi“. Dabei scheinen bei diesem Song die „Erzählkunst“ und das Lyrische am ausgeprägtesten.

Text © ferdinand dupuis-panther


Informationen

Label
http://www.element113.ch


Musiker

Patrick Manzecchi
http://manzecchi.de/


In case you LIKE us, please click here:



Foto © Leentje Arnouts
"WAGON JAZZ"
cycle d’interviews réalisées
par Georges Tonla Briquet




our partners:

Clemens Communications





Hotel-Brasserie
Markt 2 -
8820 TORHOUT

 


Silvère Mansis
(10.9.1944 - 22.4.2018)
foto © Dirck Brysse


Rik Bevernage
(19.4.1954 - 6.3.2018)
foto © Stefe Jiroflée


Philippe Schoonbrood
(24.5.1957-30.5.2020)
foto © Dominique Houcmant


Claude Loxhay
(18/02/1947 – 02/11/2023)
foto © Marie Gilon


Pedro Soler
(08/06/1938 – 03/08/2024)
foto © Jacky Lepage


Special thanks to our photographers:

Petra Beckers
Ron Beenen
Annie Boedt
Klaas Boelen
Henning Bolte

Serge Braem
Cedric Craps
Christian Deblanc
Philippe De Cleen
Paul De Cloedt
Cindy De Kuyper

Koen Deleu
Ferdinand Dupuis-Panther
Anne Fishburn
Federico Garcia
Jeroen Goddemaer
Robert Hansenne
Serge Heimlich
Dominique Houcmant
Stefe Jiroflée
Herman Klaassen
Philippe Klein

Jos L. Knaepen
Tom Leentjes
Hugo Lefèvre

Jacky Lepage
Olivier Lestoquoit
Eric Malfait
Simas Martinonis
Nina Contini Melis
Anne Panther
Jean-Jacques Pussiau
Arnold Reyngoudt
Jean Schoubs
Willy Schuyten

Frank Tafuri
Jean-Pierre Tillaert
Tom Vanbesien
Jef Vandebroek
Geert Vandepoele
Guy Van de Poel
Cees van de Ven
Donata van de Ven
Harry van Kesteren
Geert Vanoverschelde
Roger Vantilt
Patrick Van Vlerken
Marie-Anne Ver Eecke
Karine Vergauwen
Frank Verlinden

Jan Vernieuwe
Anders Vranken
Didier Wagner


and to our writers:

Mischa Andriessen
Robin Arends
Marleen Arnouts
Werner Barth
José Bedeur
Henning Bolte
Erik Carrette
Danny De Bock
Denis Desassis
Pierre Dulieu
Ferdinand Dupuis-Panther
Federico Garcia
Paul Godderis
Stephen Godsall
Jean-Pierre Goffin
Claudy Jalet
Chris Joris
Bernard Lefèvre
Mathilde Löffler
Claude Loxhay
Ieva Pakalniškytė
Anne Panther
Etienne Payen
Jacques Prouvost
Yves « JB » Tassin
Herman te Loo
Eric Therer
Georges Tonla Briquet
Henri Vandenberghe
Iwein Van Malderen
Jan Van Stichel
Olivier Verhelst