Omar Sosa: Ilé

Omar Sosa: Ilé

O

Skip Records, SKP 9126

Seit Omar Sosa 1993 seine Heimat Kuba verließ, hat der weltweit konzertierende Pianist eine unverwechselbare Mischung aus Jazz, Weltmusik, Hip-Hop und elektronischen Elementen mit seinen afro-kubanischen Wurzeln geschaffen. Ilé markiert für den mehrfach für den Grammy nominierten Künstler eine Art des Heimkommens zu den späten 80ern und frühen 90ern in Havanna. Das war eine prägende Zeit, in der Omar Sosa dort die Musik von Ruben Gonzales, Machito, Lili Martinez, Chucho Valdes oder Irakere hautnah studierte.

„Ilé“ bedeutet in der kubanischen Lucumi-Tradition, die der westafrikanischen Yoruba-Lehre entlehnt ist, Heimat, Erde, und genau von dieser Heimat lässt sich Omar Sosa für sein neuestes Werk inspirieren. Dabei bilden der Schlagzeuger Ernesto Sampson, der Alt Saxofonist Leandro Saint Hill aus Kuba und der Bassist Childo Tomas aus Mozambique gemeinsam mit dem Pianisten und Bandleader Omar Sosa den Kern des Ensembles für die gemeinsame Produktion „Ilé“. Ergänzt wird das Line-up um Musiker wie den Perkussionisten Pedro Martinez, den Saxofonisten Yosvany Terry und den Patriarchen des Terry Clans, Maestro Eladio Don Pancho Terry. Ganz andere Klangfarben als die für Salsa oder Son werden von dem versierten Flamenco-Sänger Jose „El Salao“ Martin beigesteuert, ohne allerdings zu sehr in der Tradition zu verharren.

Son, Salsa, Samba, Bossa und Rumba treffen auf pure afrikanische Rhythmen und den Jazz amerikanischer Prägung. Rap und Hip Hop werden außerdem beigemischt, um ein würziges Musikmenü servieren zu können. Afrikanische Gruppengesänge sind zudem zu hören. In zahlreichen Stücken sind zarte Flötenklänge zu vernehmen, so auch in dem beinahe balladenhaft angelegten Stück „A Love Lost“. Mit „Momenten“ befassen sich Sosa und seine musikalischen Begleiter gleich mehrfach auf dem aktuellen Album. Dabei verarbeiten sie variantenreich ein Thema, gleichsam angelegt als Thema mit Variationen. Kein aufdringliches Klavierspiel ist zu hören, nein, mit Bedacht und Zurückhaltung wird das Tasteninstrument gespielt. Es trifft auf den Sirenengesang des Saxofons, während im Hintergrund Afrobeats und Chorgesang zu vernehmen sind. Dschungelgezwitscher wird zudem imitiert.

Stark Bass orientiert ist das Klavierspiel in „4U“. Alle Stücke, die wir hören können, stammen aus der Feder von Omar Sosa oder wurden von diesem arrangiert, so „La Tarde“. Klassischer Flamenco mit einer Prise Fusion versehen, das macht „Mentiras Enemigas“ aus. Nicht nur der afrikanische Backgroundchor, sondern auch der Einsatz des Lamellofons (kalimba) wie in „Momento II“ lassen uns Afrika ganz nahe spüren. Folklore und Jazz verschmelzen in diesem Falle in unnachahmlicher Weise. Dabei trifft das Klinklinkklongklang des Lamellofons auf ein beinahe samten klingendes Altsaxofon. Sehr basslastig erklingt das Piano, über dessen Tasten Omar Sosa Regie führt. Einer Reise nach Afrika gleicht auch „Old Afro A Baba“, ohne allerdings in die Muster von südafrikanischer oder westafrikanischer Weltmusik zu verfallen. Satte Fusion Music jenseits von „African Market Place“ bereichert um Pop und Rap als Bonus ist zwar nicht nach dem Geschmack eines jeden, aber gewiss für die, die Fusion, Weltmusik, Jazz Rock und Latin Jazz schätzen.

Hören wir „Sad Meeting“, so erinnern die ohrschmeichlerischen Flötengesänge an das Spiel von Herbie Mann. Mit „Mi Conga“ und „La Tarde“ sind wir auf unserer Klangreise wieder bei Latino-Musik jenseits von Tito Puente oder Eddie Palmieri angelangt, denn Omar Sosa versteht es, mit dem Klavier und Fender Rhodes bereichert um das brillante Saxofonspiel von Leandro Saint-Hill, dem klassischen Latinosound eine Prise Jazz Rock beizumischen.

© ferdinand dupuis-panther

Informationen

Label

SKIP Records GmbH
Henriettenweg 1
D-20259 Hamburg
Tel: +49 40/401 97- 390 Fax: - 398
www.skiprecords.com

Omar Sosa
http://www.omarsosa.com/


In case you LIKE us, please click here:



Foto © Leentje Arnouts
"WAGON JAZZ"
cycle d’interviews réalisées
par Georges Tonla Briquet




our partners:

Clemens Communications





Hotel-Brasserie
Markt 2 -
8820 TORHOUT

 


Silvère Mansis
(10.9.1944 - 22.4.2018)
foto © Dirck Brysse


Rik Bevernage
(19.4.1954 - 6.3.2018)
foto © Stefe Jiroflée


Philippe Schoonbrood
(24.5.1957-30.5.2020)
foto © Dominique Houcmant


Claude Loxhay
(18/02/1947 – 02/11/2023)
foto © Marie Gilon


Pedro Soler
(08/06/1938 – 03/08/2024)
foto © Jacky Lepage


Special thanks to our photographers:

Petra Beckers
Ron Beenen
Annie Boedt
Klaas Boelen
Henning Bolte

Serge Braem
Cedric Craps
Christian Deblanc
Philippe De Cleen
Paul De Cloedt
Cindy De Kuyper

Koen Deleu
Ferdinand Dupuis-Panther
Anne Fishburn
Federico Garcia
Jeroen Goddemaer
Robert Hansenne
Serge Heimlich
Dominique Houcmant
Stefe Jiroflée
Herman Klaassen
Philippe Klein

Jos L. Knaepen
Tom Leentjes
Hugo Lefèvre

Jacky Lepage
Olivier Lestoquoit
Eric Malfait
Simas Martinonis
Nina Contini Melis
Anne Panther
Jean-Jacques Pussiau
Arnold Reyngoudt
Jean Schoubs
Willy Schuyten

Frank Tafuri
Jean-Pierre Tillaert
Tom Vanbesien
Jef Vandebroek
Geert Vandepoele
Guy Van de Poel
Cees van de Ven
Donata van de Ven
Harry van Kesteren
Geert Vanoverschelde
Roger Vantilt
Patrick Van Vlerken
Marie-Anne Ver Eecke
Karine Vergauwen
Frank Verlinden

Jan Vernieuwe
Anders Vranken
Didier Wagner


and to our writers:

Mischa Andriessen
Robin Arends
Marleen Arnouts
Werner Barth
José Bedeur
Henning Bolte
Erik Carrette
Danny De Bock
Denis Desassis
Pierre Dulieu
Ferdinand Dupuis-Panther
Federico Garcia
Paul Godderis
Stephen Godsall
Jean-Pierre Goffin
Claudy Jalet
Chris Joris
Bernard Lefèvre
Mathilde Löffler
Claude Loxhay
Ieva Pakalniškytė
Anne Panther
Etienne Payen
Jacques Prouvost
Yves « JB » Tassin
Herman te Loo
Eric Therer
Georges Tonla Briquet
Henri Vandenberghe
Iwein Van Malderen
Jan Van Stichel
Olivier Verhelst