Oddarrang – Oddarrang

Oddarrang – Oddarrang

O

Edition Records

2005 erschien das Debütalbum dieser finnischen Band, die mit den Begriffen Prog-Rock und Post-Rock charakterisiert wird. Ihre Musik lebt durch die Infusion von Gitarren-, Cello- und Posaunenklang. Der Bandname leitet sich aus dem Begriff "odd arrangement" ab. Nunmehr liegt das fünfte Album der Band vor. Über die Band lesen wir Nachstehendes: „As a collective group, Oddarrang is a melting pot of diverse musicians, each contributing their distinct style to the musical canvas. Their evocative compositions possess a cinematic quality, conjuring a plethora of emotions and vivid imagery in the minds of their listeners.“

„Nebula“ steht am Beginn des Albums. Sphären-Klänge breiten sich aus; langwellige Klangeinheiten sind zu vernehmen. Und dann hören wir auch ein rhythmisch-geklopftes Saitenspiel. Sirenenhaftes dringt an unser Ohr. Nachdrücklich bleiben die getakteten Saitenklänge. Im weiteren Verlauf zerrinnen Klangeinheiten. Hohe Tonlagen überlagern sich. Beim Hören muss man durchaus auch an Vogelschreie denken, oder? Zerfließende Strukturen setzen sich durch, bis zum Ende von „Nebula“.  Es scheint überaus gelungen, wie die Band musikalisch eine Wolke aus Gas und Staub im Weltraum, die am Nachthimmel zu sehen ist, umgesetzt hat. Nachfolgend befasst sich die Band auf dem Album mit „Sunlight“. Auch dabei erleben wir eine Collage von Effekten und Elektronika. Zugleich hat man den Eindruck, man höre elektronisch erzeugte Glockenschläge, ein monotones Schlagwerk und dann, ja dann vernehmen wir den Klang einer Posaune, die sich über dem sonstigen Klangteppich linear und radial ausbreitet. Ilmari Pohjola ist dabei am Horn zu hören. Er scheint dabei die Weiten Skandinaviens zu beschwören. Die finnische Seenplatte oder aber die Hochebenen Norwegens im breiten Sonnenlicht können gleichermaßen gemeint sein.

„Winding“ ist als Melange von modulierten Streichern, Gitarre und Synth-Effekten gestaltet, so der Höreindruck. Ist es nur eine Addition von Samples ? – das ist die Frage während wir die Oszillationen des Klangs erleben. Und ja tatsächlich, da scheint auch ein Klavier involviert zu sein. Ist nicht auch ein überlagerndes Surren und Knarren auszumachen, das stärker wird? Hören wir den Klang von einem Schwirrholz, das herumgeschleudert wird? Die Musik, die sich ergießt, wirft Fragen auf Fragen auf. Lasse Lindgren zeichnet für die Komposition „Miskan“ verantwortlich. Zirkulierende Klangeinheiten werden mit Streicher-Passagen verknüpft. Sehr nachhaltig ist der Posaunist der Band zu hören und setzt sich von dem „Klangsud“ ab, den die übrigen Musiker köcheln. Orchestrales reibt sich an dem Gemisch aus Klangeffekten. Mit „White Wall pt. 1“ und „White Wall pt.2“ findet das Album seine Vollendung.

Fazit: Wer Elektronika und Effekte als Teil eines Klangpotpourris schätzt, wer also zuvor eine Vorliebe für die Musik von Mike Oldfield und Jean-Michel Jarre hatte, der kommt mit dem vorliegenden Album voll auf seine Kosten.

© ferdinand dupuis-panther


Info
BANDCAMP
Edition records

Musicians
Olavi Louhivuori - drums, synth (on tracks 4, 6, 7), grand piano (on track 4)
Lasse Sakara - guitar, vocals (on track 3)
Lasse Lindgren - bass, vocals (on tracks 3 & 7, synths on track 5)
Osmo Ikonen - cello, vocals (on tracks 3 & 7)
Ilmari Pohjola - trombone (on tracks 2, 3,5, 6, 7)

Music composed by Olavi Louhivuori except Mishkan composed by Lasse Lindgren

Track Listing
1. Nebula 05:42
2. Sunlight 05:28
3. Lull 01:47
4. Winding 04:16
5. Mishkan 05:30
6. White Wall pt. 1 03:54
7. White Wall pt. 2 08:31


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