Nicholas Pennington - As it Was
N
Wizard Tone Records
Nicholas Pennington lebt und arbeitet in Adelaide. Er spielt unter anderem in folgenden Ensembles The Big Kahuna, Laura Vom Berg Quintet und It's a Hoax. Seine Ausbildung erhielt der Gitarist am Elder Conservatorium und gewann 2015 das renommierte James Morrison Jazz Scholarship.
Für die Aufnahmen des aktuellen Albums ging er mit Anna Butterss (Upright Bass) und Angus Mason (Drums) ins Studio. Als Gast ist auf dem Album der Gitarrist James Muller bei den Kompositionen „What Makes It Go?“ und „Untitled in 3“ zu hören. Das Trio rund um Pennington wurde bei „Tom“ und „As it Was“ zudem um den Saxofonisten Jason McMahon ergänzt. Bis auf „Early Days“ (comp Anna Butterss) zeichnet Pennington für alle anderen Kompositionen verantwortlich.
Eröffnet wird das Album mit „What Makes It Go?“ und „Untitled in 3“. Weitere Kompositionen sind u. a. „Faraway Tree“ und „As It Was“ sowie zum Schluss „Early Days“.
Ja, wenn ein Gitarrist ein Trio zusammenstellt, dann erwartet man, dass dieser die melodischen und harmonischen Schraffuren in den Händen hält. So ist es denn auch bei „What Makes It Go?“, einem Stück, bei dem gleich zwei Gitarristen in Erscheinung treten. Der eine ist eher weichzeichnend unterwegs, der andere eher in Saitenturbulenzen verstrickt und eine Art klangliche Windhose schaffend. Gegenüber einem klassischen Trio-Ensemble mit dem Piano als Harmonieinstrument vermisst man das in der Inszenierung durch Nick Pennington nicht. Im zweiten Stück des Albums ist neben Pennington James Muller mit fein geformtem Saitenspiel zu hören.
Auch wenn das Stück „Untitled in 3“ heißt, so kann man sich des Eindrucks einer gewissen frühlingshaften Leichtigkeit nicht erwehren. Wenn man schon einmal erlebt hat, wie grazil und beinahe schwerelos Mantarochen durch den Ozean „segeln“, dann passt dieses Bild gänzlich auf die Musik Penningtons. Da gibt ein Ton den anderen, wird ein Klangbogen harmonisch gespannt, gibt es melodische Brückenschläge, hier und da auch den einen oder anderen klanglichen Flic-Flac. Sehr beschwingt und losgelöst kommt die Musik daher, die das Trio um Pennington nebst Gästen zu Gehör bringt.
Mit einem gewissen balladenhaften Einschlag zeigt sich „Faraway Tree“. Und was erzählen und Pennigton und Konsorten? Die Geschichte von Weite? Die Geschichte eines Abschieds, möglicherweise ohne Wiederkehr? Sehr fein ausgearbeitet ist in diesem Stück das Basssolo von Anna Butterss. Hier und da fühlt man sich in den Gitarrensequenzen an die Granden der Jazzgitarre wie Jim Hall und Joe Pass erinnert, oder?
Nein nicht vorlaut, auftrumpfend und rotzfrech zeigt sich der Saxofonist Jason McMahon in „As it Was“. Er fügt sich nahtlos mit seinem eher weichen Klangbild in das Gesamtkonstrukt ein. Allerdings hat auch in diesem Stück Pennington das musikalische Zepter fest in seiner Hand. Das Saitenspiel gleicht dabei dem steten Wind, der von Dünen Sandkorn um Sandkorn abträgt. Es ist ein steter Fluss auszumachen. In diesen stimmt auch McMahon ein, wenn er in einer Art Zwischenspiel Penningtons Klanglauf ergänzt. Abschließend widmen wir uns „Early Days“ aus der Feder der Bassistin des Trios um Pennington. Nicht etwa die Bassistin ist es, die die Klangdramaturgie im Kern lenkt, sondern erneut ist es Pennington, der uns auf eine Klangreise mitnimmt, auch mit leisen Tönen.
Text © ferdinand dupuis-panther
Informationen
https://adelaidemusic.fandom.com/wiki/Nicholas_Pennington
https://www.helpmannacademy.com.au/support/giving/nicholas-pennington/