NÉ-K-TRIO - Nils Rabente / Elmar Lappe / Adrian Müller – yellow
N
Self produced
Auf der Homepage des Trios lesen wir: „Das NÉ-K Trio ist eine Bandformation, die sich im Winter 2016 im Umfeld der Bielefelder Jazzszene um den Bunker Ulmenwall formiert hat. Bei ihren Konzerten sind Improvisation und Kommunikation der kreative Antrieb dieses Trios, Arrangiertes und Auskomponiertes im Wechsel mit freier Spontanität. Zugrunde liegt zunächst in der Regel ein minimalistisches Konzept oder Motiv, aus dem sich die Jazzimprovisation entfaltet oder den Pfad gänzlich verlässt.“
Nunmehr liegt ein neues, drittes Trio- Album vor, auf dem der Pianist Nils Rabente, der Drummer Elmar Lappe und der Kontrabassist Adrian Müller zu hören sind. Obendrein wurden Titel auch mit dem Trompeter Christian Altehülshorst und der Saxofonistin Inga Rothammel aufgenommen.
Mit „Winter Dance“ eröffnet das Trio sein jüngstes Album. Wer dieses Stück in seiner Lebendigkeit in sich aufnimmt, der wird keinen Winter-Blues bekommen. Man sieht, folgt man Rabentes Klavierlinien, die wie bei Lindy Hop hopsenden, springenden Paare auf den Dielenbrettern. Da gibt es kein Halten. Bewegung wird mit Leichtigkeit umgesetzt. Und dann hört man als klangliche Ergänzung einen aufgeweckten Trompeter, kein geringerer als Christian Altehüshorst, der zu einem „Zwischenspiel“ aufspielt. Mit „Song von Nate“ geht es weiter, ein bisschen, wirklich nur ein bisschen verhaltener als das Eröffnungsstück. Rabente setzt mit dem Spiel auf den schwarzen und weißen Tasten nicht allein Kaskaden, sondern auch strömendes Wildwasser des Klangs. Doch dabei bleibt es nicht. Zwischendurch meint man, man navigiere inmitten eines Rinnsals des Klangs. Auffallend ist wie im ersten Stück, dass es kein „aquarelliertes Spiel“ gibt. Alles hat Form und Akzentuierungen, ohne dass das unbedingt ausnahmslos einer starken Basshand geschuldet ist. Dezent gesetzt sind die Sticks des Drummers, sowohl auf die Becken als auch auf die Felle. Und der Bass verbleibt vernehmbar, wenn auch im Hintergrund. Ohne Frage, der Pianist Nils Rabente bestimmt die Klangfärbungen wie bereits im ersten Stück.
„Roos Liefde“ dringt mit einem gewissen „romantischen Duktus“ an unsere Ohren. Ein wenig erscheint zudem die Melodie so, als ob sie von einem Singer-Songwriter stammt. Vom Charakter her kann man bei diesem „Song“ auch von einer Ballade sprechen. Dabei entfaltet das Trio eine eindrückliche Klanglandschaft, bei der der Pianist im Fokus steht. Im Weiteren des Albums lauschen wir dem Trio ergänzt um die oben genannte Saxofonistin. Gemeinsam besingen sie „Jovem Roberto Carlos“. Hier und da gibt es beinahe bluesige und rockige Anmutungen. Quicklebendig agiert Inga Rothammel und steht in den Akzentuierungen dem Rest des Trios in nichts nach. Ein wenig vermeint man, in diesem Stück David Sanborn herauszuhören, oder?
In „That`s it“ hört man den Strom von kleinen Klangkaskaden und Klang-Aufspülungen. Nein, verwässertes Tastenspiel ist nicht die Spielart von Nils Rabente. Ist da nicht auch ein E-Bass oder eine E-Gitarre im Verlauf des Stück mit im Spiel? Doch es ist nur ein Intermezzo, denn Nils Rabente entfaltet sein kraftvolles Spiel im Folgenden. Dabei bedient er die Bassseite wie die Diskantseite seines „Tastenmöbels“. Mit „Bimhuis“ setzt das Trio einem überaus bekannten Jazztempel in Amsterdam ein Denkmal, so könnte man es formulieren. Dabei wird das Dreigespann durch die sonore und auch aufbrausende Stimme der Saxofonistin unterstützt. Derweil zeigt sich der Rest des Ensembles in langen Klangwellen eingebunden. Mit „Ballad for Autum“ schließt das hörenswerte Album, dessen Klänge den Herbst- und Winterblues vertreiben, keine Frage
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