Megalodon Collective - The Triumph

Megalodon Collective - The Triumph

M

Jazzland Records

Bereits mit ihrem Debütalbum aus dem Jahre 2015 sorgte die siebenköpfige Band, bestehend aus norwegischen und schwedischen Musikern, für Furore. Alle Bandmitglieder haben einen gemeinsamen Hintergrund, studierten sie doch Jazz an der in Trondheim ansässigen Universität für Naturwissenschaften und Technologie. Die Band umfasst nachstehend genannte Musiker: Karl Hjalmar Nyberg (Saxofon), Martin Myhre Olsen (Saxofon), Petter Kraft (Saxofon), Karl Bjorå (Gitarre), Aaron Mandelmann (Kontrabass), Andreas Winther (Drums) und Henrik Lødøen (Drums).

Mit „All The Things We Are“ (sic!) eröffnet das Kollektiv aus Trondheim sein  Album. Dann folgen „Global Warming“, „The Triumph“ und „Junk“. „Polaris“ und „Pontiac“ sind weitere Stücke auf dem Album, das mit „The End“ den Abschluss findet.

Leise ist die Band keineswegs. Für ein gewisses Maß an Rabatz und Krawall sorgen schon die bisweilen kreischenden, grunzenden, schnurrenden, schnarrenden, schwatzenden, tratschenden Saxofone. Gleich zwei Schlagzeuger sind für mächtig viel rhythmischen Wellenschlag verantwortlich, sich dabei zum Beispiel über den sonoren Klang des Baritonsaxofons wie in „Remembering Gazelloni“ hinwegsetzend. Gerade in diesem Stück ist im Übrigen Fusion der 1980er Jahre präsent, aber auch Anmutungen von Free Jazz.

Perkussiv und mit einer Prise Surf Sound, vermischt mit dem Sound von The Venture, beginnt „All The Things We Are“. Das Tempo ist eher schleppend trotzt forderndem Drummer. Ein Bläserchor tritt in Erscheinung, geballt und zugleich mit einer gewissen Behäbigkeit ausgestattet. Daran ändert auch das wirbelnde Schlagwerkspiel wenig. Nach und nach deutet sich an, dass ein Crescendo auf der Tagesordnung steht. Doch die ultimative Entladung bleibt aus.

Nachfolgend befasst sich das Ensemble mit „Global Warming“, einem stark rhythmisierten Stück. Bläser schreien auf, geraten ins kurze Trällern, entspannen sich. Eher freies Spiel ist angesagt. Klappen des Saxofons werden zur Klangquelle. Ist da nicht auch ein Baritonsaxofon mit tiefer Stimme im Einsatz? Worte und Widerworte werden gewechselt, derweil der Drummer für rhythmische Sprünge sorgt. Unruhe ist angezeigt. Klangwirrwarr nimmt sich Raum. „Ordnungsmacht“ scheint allein der Drummer. Rasenden Pulsschlägen gleicht das Spiel, mit und ohne Schnurren des Saxofons.

Nein, Fanfaren des Triumphs  sind im Stück „The Triumph“ nicht eingewebt worden. Gegen die Allmacht der Bläser setzt Karl Bjorå mit seinen bisweilen jaulenden Gitarrenpassagen einen Kontrapunkt. Ungezügelt erscheint das Drumming. Ein verschlungenes Klangbild malt einer der Saxofonisten und folgt dabei den Spuren, die der Gitarrist hinterlassen hat. Wie eine schnell rotierende Klangwalze mutet das an, was wir anschließend hören.

Ist es ein Sopransaxofon, das wir anfänglich bei „Polaris“ ausmachen können? Weichzeichnungen stehen im Fokus, wenn sich auch die anderen Saxofonisten zu Wort melden. Anschließend steht der Bassist mit seinem Solo im Mittelpunkt des musikalischen Geschehens. Es klingt so, als würde man leichtfüßig eine Himmelsleiter emporklettern oder in den Steillagen von Weinbergen Stufe um Stufe nach oben eilen, dabei immer auf Bodenhaftung bedacht. Oh, da gibt es ja auch einen Anflug von Hawaii-Gitarrenklang zu vernehmen, derweil sich die Saxofone positionieren. Welch unerwartete Wendung!

Das Ende des Albums hat einen recht banalen Titel: „The End“. Erinnerungen an Bekanntes werden bei den ersten Takten wach. Cannonball Adderley revisited etwa? Anschließend geht es auf eine rasante Klangfahrt und der Eindruck von Canonball Adderley verhärtet sich – oder doch Duke Ellington? Beim zwischenzeitlichen Hören drängt sich dann auch die Nähe zu Abdullah Ibrahim auf. Klangzitate wurden auf alle Fälle eingebaut. Doch von wem stammen sie bloß? Ein schnarrendes und grunzendes Saxofonsolo lenkt dann von derartigen Gedanken an etwaigen Eklektizismus ab. Außerdem driftet das Stück mehr und mehr in offene Formen ab. Ein Klanginferno wird lautstark zelebriert – und das bis zum Ende von „The End“

Text: © ferdinand dupuis-panther – Der Text ist nicht public commons!


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