Lorenz Kellhuber Trio – Interventions

Lorenz Kellhuber Trio – Interventions

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Blackbird Music

Zu hören sind auf dem Album Lorenz Kellhuber (p), Felix Henkelhausen (b) und Moritz Baumgärtner (dr). Das Album wurde im Juni 2023 im Direct-To-Disc-Verfahren in Berlin aufgenommen und erscheint in einer limitierten Auflage von nur 300 Stück. Nachstehendes ist über das Trio zu erfahren: „Gemeinsam zelebrieren sie die Fusion von drei musikalischen Seelen auf höchstem Niveau, „ein Auf und Ab an Interplay, Monologen, Duos und Trios, deren Brillanz man sich nicht entziehen kann. Ein Bandleader und Pianist, sehr eigenwillig, unkonventionell und ideenreich, mit zwei kongenialen Partnern“. (Jazzpodium)

Part I und Part II lauten die Stücke auf dem vorliegenden Album. In der digitalen Version existieren allerdings sieben Tracks! Das, was wir zu Beginn hören, in getragenem Modus, erinnert an eine langwellige Bewegung, begleitet durch ein zartes Beckenspiel und Fellgewische mit „Überschlägen“.  An Miniaturen muss man beim Spiel des Pianisten denken. Das Bild von kabbeligem Wasser blitzt auf, wenn man dem folgt, was das Tastenspiel ausmacht. Bilder von dem in Nebel getauchten Brügge, von Fernand Khnopff, tauchen bei dem einen oder anderen Hörer auf. Symbolistische Aufladungen schaffen sich Raum. Dazu trägt auch der im Hintergrund dezent agierende Bassist bei. Perlendes Klangwasser in Terrassenbecken spritzt auf, so könnte man beim Hören auch denken. Das Solo des Bassisten basiert im Kern auf Verkettung von Einzeltönen ohne rechten Fluss. Kristallin ist der Klang, den der Schlagzeuger beisteuert, Kontrast zu der Tieftönigkeit, die Felix Henkelhausen pflegt.

Weiter geht es im Klangtext mit springenden Klangmodulen, so der Eindruck. Oder werden da Tonleitern präsentiert sowie kleine Umspielungen? Der Bass verbindet sich mit dem Schlagwerkrauschen und den Klangausschüttungen des Pianisten. Fängt der Pianist nicht auch „Moderne Zeiten“, sprich die Maschinenwelt, ein, in der der Mensch Anhängsel ist? Dramatik wird entwickelt, temporeich. Ohne Frage ist der Pianist derjenige, der die Aufmerksamkeit auf sich zieht und diese auch bindet; auch wenn der Schlagzeuger mit Furor sein Schlagwerk in Szene setzt, so der Höreindruck. Spätestens bei dem eingebundenen Solo, fühlt man sich, als ob man höre, wie der Prozess einer mechanisierten Produktion klingt. Man verfolgt gleichsam, wie Werkstücke von Band zu Band transportiert werden. Und das fängt vor allem der Pianist mit einem Klong-Klong ein, derweil der Schlagwerker ein Ticketicke und Tack-Tack beifügt. Brummend äußert sich außerdem der Bass im Tiefgang seiner Saiten.

Im weiteren muss man an einen Trauermarsch denken, folgt man aufmerksam dem tieftönigen Spiel des Pianisten. Tastenschritt für Tastenschritt folgt der Pianist dem Zug der Trauernden hinter den Sargträgern. Mit Aufhellungen wartet der vierte Track in der digitalen Fassung des Albums auf. Das hat auch etwas von Neoromantik und auch von Klavierwerken, die wir von osteuropäischen Komponisten kennen. Man mag dabei impressionistische Flusslandschaften und Bergwelten vor Augen haben oder auch nicht. Man könnte sich auch die musikalische Untermalung von Szenen vorstellen, die die ersten Bergwanderer zeigen. Man denke dabei an Arbeiten von Caspar Wolf (1735-1783).

Starke Bass-Setzungen vernehmen wir im weiteren Verlauf des Albums – hier Digitrack 5. Was uns Kellhuber vorträgt, klingt wie ein Prasseln von dicken Regentropfen eines heftigen Sommerschauers. Wiederkehrende Motive sind auszumachen. Man könnte beim Zuhören die Vorstellung haben, der niederprasselnde Regen sammle sich in Pfützen, die sich ausbreiten. An einen dunkel verhangenen Himmel muss man angesichts der Klangbilder ausserdem denken. Dunkle Färbungen durchziehen den Track 5, ohne Frage. Zum Schluss des Albums vernehmen wir Scheppern, Klingeln, Tieftöniges, Pling-Pling und Schellenklang, oder?

© fdp 2025


Info
https://www.blackbird-music.de/de/neues/
BANDCAMP
https://www.lorenzkellhuber.com


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