Linus & Skarbø/ Leroux: Linus

Linus & Skarbø/ Leroux: Linus

L

el Negocito Rec., eNR034

Man nehme eine akustische Baritongitarre und vereine sie mit einem Tenorsaxofon, füge Banjo, Altklarinette und Synthesizer dazu und dann hat man die Rezeptur von Linus, bestehend aus Ruben Machtelinckx (banjo, guitar, acoustic baritone guitar) und Thomas Jillings (tenor & C-melody saxophone, alto clarinet, synthesizers). Doch den beiden Komponisten und Improvisationskünstlern war das noch nicht genug, sodass sie Frederik Leroux (banjo, guitar, baritone guitar) und Øyvind Skarbø (drums, hammond organ) zum Mitmusizieren einluden, als ihr neustes Album entstand. Dieses enthält Kompositionen wie „Vaag“, „Porch“ und „Woodstock“, die entweder ein Gemeinschaftswerk von Machtelinckx und Jillings oder aus der Feder des einen oder des anderen entstanden. Insgesamt befinden sich neun Kompositionen auf dem vorliegenden Album.

 

Was für einen satten Gitarren-Sound hat das 4tet auf Zeit da hingezaubert, um „Nebulöses“ zum Gehör zu bringen! Leider gibt es auf der CD kein Line-up je Stück und auch keine Angabe über die jeweiligen Solisten. Daher können wir nur spekulieren, ob Frederick Leroux oder aber Ruben Machterlinckx in die Saiten der Baritongitarre gegriffen haben.

Keine Frage, wenn die Komposition „Down“ erklingt, dann führt das Banjo Regie. Dazu gesellen sich Gitarrengezupfe und dumpfes Trommeln. Gemeinsam erzeugen sie ein wenig Lagerfeueratmosphäre. Wer gut in der Welt der Folk Music bewandert ist, glaubt mit Gewissheit, dass irische, schottische und us-amerikanische Volksweisen zu einem sehr schmackhaften Menü verarbeitet wurden. Thomas Jillings steuert obendrein nicht nur wunderbare Tenorsaxofonsequenzen bei, sondern bläst seinen Holzbläser bisweilen wie ein Didgeridoo. Die Tonfolgen schwirren, während Banjo und Trommel die Klangschritte des Saxofons mit gleichbleibender Taktung und sonor unterfüttern.

Gitarrenläufe im beinahe paarigen Gleichlauf machen das Stück „Finco“ aus, das Ruben Machtelinckx zu verdanken ist. Ist da nicht auch ein bisschen Wild West mit im Spiel? Doch ja, aber nur solange, wie sich Thomas Jillings nicht einmischt. Sein Saxofon ist Wind- und Klangmaschine zugleich. Man fühlt den Wind, der übers Gesicht streicht, wenn man zu abendlicher Stunde am Strand von De Panne oder in den nahen Dünen unterwegs ist. Rockelemente flossen jedenfalls auch in das Stück ein, führt man sich die Präsenz einer „wimmernden Gitarre“ vor Augen. Doch welche Bilder hatten eigentlich die Musiker im Kopf, als sie die kompositorische Herausforderung suchten?

Wer kennt eigentlich heute noch das legendäre Festival von Woodstock? Die unterdessen ergrauten 68er, die längst etabliert sind und auf ihrem Altenteil leben. Bei der Komposition von Thomas Jillings dominiert das Banjo, das mit einer Gitarre im Zwiegespräch ist. Jimmys jaulende Gitarre ist nicht zu vernehmen, „Like a motherless child“ singt oder spielt auch niemand. Also, wo ist Woodstock? Doch keine Frage, die Musik ist brillant und ab und an denkt man, man höre eine Kora. Doch nur Gitarren und Banjos sind es, die westafrikanische Grooves erleben lassen. Über diesem breitet das Saxofon seinen Klang aus und lässt seine vollen Klangwolken dahinschweben.

Nach dem Abgesang auf „LaBœuf“ mit starker Saxofondominanz erklingt dann mit dem Stück „Vraag“, ein Gemeinschaftswerk aller Musiker. Machtelinckx/Jillings/Leroux/Skarbø sind dabei also im doppelten Sinne ein Kollektiv, komponierend und spielend.

Text © ferdinand dupuis-panther

Press Release by eNR in English
Linus, a duo of two composers and improvisers, brings the listener into a bubble. The intense sound of tenor saxophone and acoustic baritone guitar produces melodies that take you on a journey of simplicity, purity and longing. Their first album Onland has been praised and well received.
Ruben Machtelinckx and Thomas Jillings choose for this recording to share, compose and perform their fragile musical concept with these two interesting musicians Øyvind Skarbø and Frederik Leroux.The goal is to use free improvisation as a tool, not as a genre.
Øyvind Skarbø is one of the leading young drummers in the Norwegian and Scandinavian improv scene. He is leader of 2 limprov groups; 1982 (with ECM artists Nils Økland and Sigbjørn Apeland) and Bly the Blyant (with Shahzad Ismaily and Hilmar Jensson). With these groups he has released several CDs on the label Hubro. He studied African rhythms and contemporary music in Cuba, Nigeria, Berlin, New York and South Africa. He has played with Fredrik Ljungkvist, Per Jørgensen, Ståle Storlokken, Ingar Zach, Tony Buck, Kresten Osgood etc. ith a great respect for tradition, Frederick Leroux is trying to tread new paths continuously. He not only draws inspiration from jazz, but contemporary concert music, minimalism, surrealism and free improvisation seep through in his music. Leroux explores the endless possibilities of his instrument. From romantic Ennio Morricone songs to experimental soundscapes - a wide range of styles are invoked and are systematically approached till it unmistakably sounds like Frederik Leroux .
Text © ferdinand dupuis-panther

Informationen
Label
el Negocito Records
http://elnegocitorecords.com/index.html

Musiker
https://www.youtube.com/watch?v=E-exG6Jwuis
https://www.youtube.com/watch?v=zS55-dldf2c


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