Galactic Tide Feat. Andy Timmons – The Haas Company VOL 1

Galactic Tide Feat. Andy Timmons – The Haas Company VOL 1

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Psychiatric Records and Tapes

Über das aktuelle Album lesen wir: „The first release from Psychiatric Records by The Haas Company puts the spotlight on Andy Timmons, a dynamic guitar virtuoso who is perhaps best known for his work with the pop-metal band Danger Danger. With drummer Steve Haas propelling the performances and keyboardist Pete Drungle contributing the music, Timmons plays with relentless passion. Joined by Haas, Drungle, Kirwan Brown or Al MacDowell on bass, and saxophonist Pete Gallio, the guitarist is heard at the peak of his powers and his freest.“ Übrigens: Insgesamt merkt man dem Album an, dass Steve Haas eine Vorliebe für Prog Rock und Fusion hat.

Aufgemacht wird das Album mit “Leather Pajamas”. Damit gibt die Band ihre Visitenkarte ab und die heißt ohne Frage explosiver Rock und Fusion. Da vereinen sich Schlagwerkgestäube mit einem nachhaltig agierenden, rhythmisierendem E-Bass und jaulender und wimmernder E-Gitarre. Letztere klingt wie die schäumenden Meereswellen, die an Felsklippen schlagen. Zugleich kann man sich zur Musik die von Steppenwolf vorstellen und Bilder aus dem Road Movie „Easy Rider“. Ungestüm agiert der Gitarrist, gleicht in seinem Spiel einer Windhose, die über die Landschaft fegt. Rotzig-frech und angesäuert klingen vielfach die Sequenzen, die wir hören. Na ja, wer Alvin Lee für das Non-plus-ultra auf der elektrischen Gitarre gehalten hat, der muss sich schon beim Hören des ersten Stücks von Galactic Tide eines Besseren belehren lassen.

Weiter geht es mit “1979”. Dabei verquickt sich feines akustisches Gitarrenspiel, so der Höreindruck, mit explosiven und eruptiven Sequenzen, die dem E-Gitarristen Andy Timmons zu verdanken sind. Ein Saitenjammern entfaltet sich mehr und mehr, steigert sich zur Wildheit, entfesselt und unbändig. Vorgelegt wird kein klassisches Rockstück mit einer Länge von drei Minuten plus, sondern ein Stück von beinahe einer viertel Stunde. Da wird vor dem Hörer ausgebreitet, was Rockmusik, die u.a. auf Gitarrenriffs und ein Gitarrensolo fokussiert ist, zu bieten hat. Dabei gibt es auch genügend Raum für den Bassisten und den Keyboarder. Doch deutlich wird auch, dass der Fokus auf der E-Gitarre und deren Klangspektrum liegt, auch und gerade wenn sich deren Klangkaskaden ergießen. Diese werden dann von dem Keyboarder aufgenommen und weiterentwickelt. Man hat den Eindruck, man stehe vor vulkanischen Schlammblasen bzw. vor sprudelnden Quellgebieten, in denen Wasser blasig und perlend aufsteigt.

Etwas weniger temporeich wie die Stücke zuvor kommt “Good Lieutenant” daher. Ausschweifend und lang gezogen sind die Gitarrenpassagen, die wir hören. Auch ein wenig Sphärenklang ist dem Stück beigegeben worden. Der Bass steuert erdige Töne bei, der Keyboarder Klangnuancen, die einer Gouache gleichen, derweil Andy Timmons distinkte Klangschritte geht und den Raum mit Saitenklängen vollständig einnimmt.

Mit ein wenig Funk-Würze wartet “Stockholm Syndrome” auf. In diesem Stück ist neben dem Perkussionisten Mauro Refosco der Trompeter Wallace Roney prominent vertreten. Ein Hauch von Elektronika umweht den Titel, auch wenn im Line-up keine Rede davon ist. Schlicht und ergreifend ist es wohl der Gitarrist, der uns mit „analogem Sphärenklang“ beglückt. Dazu gesellt sich ein Stakkato des Perkussionisten. Derweil agiert der Gitarrist mit Klängen, die wir auch von Jeff Beck, Alvin Lee oder Carlos Santana kennen, ohne jedoch mit einem Salsa-Duktus unterwegs zu sein. Und dann, ja dann erhebt Wallace Roney seine ausgereifte Stimme. Die Linien, die gespielt werden, gleichen dahin schwebenden Wolkenbändern. Vielleicht könnte man bildlich auch von Schleierwolken des Klangs sprechen. Nachfolgend ergießt sich ein Lavastrom des Gitarrenklangs begleitet von Beckenrauschen und nervösem Schlagwerkspiel.

Lyrisch ausgeformt ist “Ballad For Andy“. Eine “Galactic Tide” rauscht zudem über uns hinweg. Dabei ist es am Gitarristen lange wiederkehrende Wellen des Klangs zu entwickeln. Nur was daran galaktisch ist, bleibt ein Rätsel. Und am Ende des sehr hörenswerten Albums heißt es “Arrow Of Time“.

© ferdinand dupuis-panther




https://thehaascompany.com/home

Musicians
Steve Haas - drums
Pete Drungle - keyboards and music direction
Andy Timmons - guitar
Kirwan Brown - Bass 1-6
Al MacDowell - Bass 8 & 9
Pete Gallio - saxophone
Jay Rodriguez - saxophone solo track 8
Wallace Roney - trumpet solo track 4
Mauro Refosco - percussion track 4

Track Listing
1. Leather Pajamas 5:19
2. 1979 13:22
3. Good Lieutenant 9:25
4. Stockholm Syndrome 7:35
5. Ballad for Andy 6:12
6. Magic Log 6:41
7. Galactic Tide 5:49
8. Tower of Babel 5:59
9. Arrow of Time 5:49


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