Echoes of Zoo - First Provocations (fdp)
E
EP
Die Band ist das jüngste musikalische Projekt von Nathan Daems (saxophone), Bart Vervaeck (electric guitar), Lieven Van Pée (electric bass) und Falk Schrauwen (drums). Wer sich in der gegenwärtigen Jazzszene Belgiens auskennt, wird diese Musiker von Bands wie Black Flower, De Beren Gieren, Sylvie Kreusch und Compro Oro her kennen. Zur Gründung des aktuellen Ensembles wurde Nathan Daems durch „Rage Against The Machine“ animiert. Dabei werden Elemente von Jazz Rock, Psychodelic Rock, Canterbury Sound im Sinne von Soft Machine mit Hard Rock- und Punk-Attitüden miteinander verbunden, so hat es den Anschein. Unüberhörbar ist dabei, dass das Saxofon den Ton angibt, auch und gerade bereits bei „Gorilla Guerilla“, dem ersten Stück der aktuellen Einspielung namens “First Provocations”.
Auffallend sind die redundanten Klangströme, die wir vernehmen, so wie das auch bei Black Flower der Fall ist. Dabei scheinen sich die Linien von E-Gitarre und Saxofon zu kreuzen und verbinden. Ein Hinhörer schlechthin ist das Gitarrensolo in dem Stück „Killer Whale Show“. Alvin Lee und Jeff Beck scheinen Bart Vervaeck dabei über die Schulter zu schauen und das fulminante und vulkanisch-eruptive Saitenschwirren zu bestimmen.
„Cricket Sabotage“ zeichnet sich durch „orientalische Anmutungen“ aus, auch wenn Saz und Oud nicht mit im Spiel sind. In diesem Stück leitet uns Nathan Daems mit seinem Saxofon durch musikalische Höhen und Tiefen, nimmt uns mit durch eine musikalische Medina und Kasbah, beleuchtet jeden Winkel, klopft an jede Pforte, springt von Flachdach zu Flachdach, reicht uns nahöstliche Gewürze, verbreitet klanglichen Weihrauch.
Zum Schluss hören wir „Pigeon Kills Car“. Mit musikalischer Überlast erleben wir den Saxofonrausch, der klanglich alle anderen Instrumente nebensächlich erscheinen lässt. Rockige Klangschwaden dehnen sich aus, die auch der E-Gitarrist der Band durch sein instrumentales Wimmern, Flirren und Heulen bereichert. Dabei fühlt man sich in die Anfänge von Deep Purple, Ten Years After und anderer legendärer Rockbands versetzt. Für Jazzpuristen, die in Schemata von Bebop, Hard Bop oder Modern Jazz denken, ist diese Musik gewiss eine Herausforderung. Doch die heutige Generation von Musikern ist das Etikettieren ihrer Musik nicht wichtig. Auch das gängige Schablonendenken haben sie längst abgelegt. Das Motto, dass Rock allein Rock ist und Jazz allein Jazz hat keine allgemeine Gültigkeit mehr, zumindest nicht für Echoes of Zoo. Deren Musik überwindet Genres, vereinnahmt Versatzstücke und Fragmente und schafft so eine eklektisch zu nennende Musik zwischen Psychodelic Rock und mehr. Zudem scheint auch die Tanzbarkeit der Musik wieder mehr und mehr in den Fokus gerückt zu werden, Dank an Nathan Daems und Co..
Text © ferdinand dupuis-panther – Der Text ist nicht public commons.
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