Django Rowe - Cauldron
D
Wizard Tone Records
Das Quintett des Gitarristen Django Rowe, das das aktuelle Album eingespielt hat, besteht aus Adam Page (Saxophones, Flute), Rachel Johnston (Cello), Kyrie Anderson (Drums and Cymbals) und Dylan Paul (Bass). In der Danksagung durch Django Rowe heißt es unter anderem: „A special thanks to the Helpmann Academy for funding this project through the Mike Stewart Award - without your help this project would have remained an idea bursting at the seams waiting to come out!“ Damit wird sehr deutlich, dass auch in Australien Jazzmusik in weiten Teilen nur durch öffentliche Stipendien möglich ist.
Zu hören sind auf dem Album Kompositionen wie „Two Ravens“, „Magnet Gut“ und „Dream“, zudem noch „Fog“, „Distant Darkness“ sowie „A World Beneath The Door“. Zum Schluss hören wir „Big City, Small Freedom“.
Sicherlich ungewohnt und unerwartet ist der Beginn von „Two Ravens“ hört man doch ein Cello, das eine Art Lamento spielt, so hat es den Anschein. Zudem ist auch der gestrichene Bass zu vernehmen. Zu der klassischen konzertanten Ausrichtung des Stücks gesellen sich kurze elektronisch aufgeladene Einblendungen, die einer E-Gitarre entstammen.
Gänzlich anders ist vom Charakter her „Magnet Gut“. Das hängt mit der melodischen Melange von Gitarrensequenzen und dem samtenen Klang des Saxofons zusammen. Django Rowe entführt uns mit Klangfäden, die er gleichsam auf seiner Gitarre spinnt. Das ist teilweise auch sehr rockig ausgerichtet und vom Klangbild her sehr nahe an der Musik der erfolgreichsten Band des Instrumentalrocks, The Ventures. Und auch Adam Page am Saxofon scheint sich durchaus der Musik von Blood, Sweat & Tears verbunden, ohne diese jedoch zu kopieren. „Dream“ wartet nicht nur mit einer sehr klaren Linie auf, die der Gitarrist zeichnet, sondern auch mit einem Hauch Surf-Sound und ein wenig eingestreutem Psychedelic Rock. Adam Page steuert feinste Flötentöne bei und auch das Cello ist erneut mit von der Partie, um das Gesamtklangbild zu malen.
Effekte vermischen sich mit dem Saitenspiel, das sich ein wenig an Folk Music zu orientieren scheint. Zart bläst Adam Page auf seinem Tenorsaxofon, das generell im Jazz eine sehr dominante Rolle spielt, aber nicht bei dem Titel „Fog“. Die Melodielinie erscheint wie Nebelschwaden, die sich allmählich auflösen. Aus dem klanglichen Nebel kristallisiert sich dann eine durchaus auch rockige Gitarrenpassage heraus. Und auch eine klassische Note, dank Rachel Johnston (Cello), wird dem Stück nach und nach beigegeben.
„Distant Darkness“ ist wie andere Stücke des Albums in einen konzertanten Kontext eingebunden. Nachhaltig im Gedächtnis bleibt das beinahe tragisch ausgeformte Cello-Solo als Teil der konzertanten Dramaturgie. Bassist und Gitarrist stimmen nachfolgend in diese Dramaturgie ein. Dabei changiert die Komposition nachfolgend zwischen Ballade und Lamento. Hier und da fühlt man sich an klassische Musik des skandinavischen Nordens erinnert, obgleich die Musik in Adelaide (Australien) entstanden ist.
Zum Schluss sei auf „Big City, Small Freedom“ hingewiesen, ein Stück, das mit gemäßigtem Tempo aufmacht und dann in sommerliche Beschwingtheit wechselt. Und auch hierbei finden sich Anklänge an die bereits zuvor erwähnte Band The Ventures, oder?
Text © ferdinand dupuis-panther
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