Designers - Designers

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We Jazz Records

Die Band Designers besteht aus dem studierten Physiker und in klassischer Musik ausgebildeten Joachim Florent am Kontrabass, dem aus Australien gebürtigen Will Guthrie am Schlagzeug und dem finnischen Musiker Aki Rissanen am Klavier, sprich ein klassisches Jazz-Trio. Vorliegend ist nun das gemeinsame Debütalbum. Ihre Musik, komponiert von Joachim Florent, ist, so erfahren wir, von Geometrie und Architektur inspiriert. Weiter ist über die Musik der Band Nachstehendes zu lesen: „Die Musik fließt als minimalistischer, postmoderner Klaviertrio-Jazz auf höchstem Niveau.“ Florent (aus Belgien) und Guthrie (aus Australien) leben in Nantes in Frankreich, und auch Rissanen (aus Finnland) hat enge Verbindungen zu dieser Stadt.

Im Cover des Albums fließt in einer konstruktiven Zeichnung Architektur ebenso ein wie Geometrie. Beim Anblick muss man an das Konzept des vertikalen städtischen Lebens im Nachklang von Gropius und Le Corbusier denken. Zudem visualisiert das Cover die Gestaltung der Musik: geschichtet, gestaffelt, aufgetürmt, aus Elementen bestehend, als Baukastensystem zu begreifen.  Die Musik ist keineswegs statisch oder plan, sondern dynamisch, pulsierend, agitierend mit und ohne klassische Musikbausteine, so wie „Point Ligne Sur Plan“. Dass der Zuhörer hier und da Versatzstücke und Anmutungen klassischer Musik wahrnehmen kann, wundert nicht, da sowohl Florent als auch Rissanen klassische Musik studierten.

Nachfolgend zitieren wir einen O-Ton des Bassisten Florent: „As a kid I started playing music with the piano and I keep playing it every day, even if pretty poorly, and use it to compose and discover new music. In 2019 I started to write some piano studies that appeared to be pretty geometrical in a way, so I had this idea I could bring some music for the trio that would be inspired by geometry and architecture. In the meantime, I knew that we would improvise as much as possible as Aki and Will are among the most brilliant improvisers I've ever met! So the challenge for me was to write as little as possible but to make the material strong enough to suggest a particular geometric feeling for each tune.“

Mit „Lebanon“ eröffnet das Album. Dabei hat man den Eindruck, man höre die rhythmischen Schwingungen einer Rahmentrommel und langsam rinnende Klavierpassagen, die sich im Diskant ergehen. Das Bild von Wasserstrudeln drängt sich beim Hören auf. Zugleich mag man an die Terrassen von Wasserspielen denken. Denn die Klavierklänge rinnen Stufe für Stufe dahin, fangen sich sozusagen auf der einen oder anderen Terrasse und ergießen sich erneut. Eine gewisse rhythmische und melodische Wiederkehr ist überdies nicht zu überhören.

Klangkavalkade oder was? – das fragt man sich beim Hören von „ Moulindjek“. Ungebändigt ergießen sich die Tastenklänge. Kreisend, so der Eindruck, wird das Thema entwickelt. Tempo, Tempo, Tempo – das wird eben auch deutlich vermittelt. Teilweise meint man, dass das Spiel im Diskant an den Klang einer zerbrechlichen Glasharfe erinnert. Der gestrichene Bass scheint in eine Mischung aus Folklore auf der Hardangerfiddel und Cajunmusik aufzugehen. Einzelne Regentropfen in Klangformen umsetzend so entwickelt Rissanen im Weiteren sein Klavierspiel.

Imitiert zu Beginn der Pianist bei „Procession“ einen steten Glockenschlag oder das Niedergehen schwerer Regentropfen? Man könnte dieses Bild im Kopf haben, folgt man dem Trio in den musikalischen Schraffuren. Tänzerisch erscheint das Melodiöse des Stücks. Moderner Ausdruckstanz mag ein Gedankenblitz beim Hören sein. Nachfolgend übernimmt der Bass die Führung und begleitet uns in die Gefühlswelt von Wehmut, Melancholie sowie Traurigkeit. Das sind Momente, die nach und nach übergehen in eine Unbeschwertheit und eine gewisse Losgelöstheit. Es sind zudem Augenblicke, in denen Rissanen klassische „Versatzstücke“ anklingen lässt und diese jazzig paraphrasiert, oder? Getragen kommt der „Folk Song“ daher. Was wird dabei besungen? Ein Abschied? Man könnte das Gehörte so interpretieren. Dabei bewegt sich das Klangbild zwischen dem Erdigen des Basses und dem teilweise Diskanten des Klaviers.

Das Schlussstück „White Keys“ kommt wie ein gut gemachter Pop- und Rocksong daher, mit starker Rhythmik durchsetzt. Aber auch in diesem Stück wird wie in all den anderen Stücken deutlich, dass es aus additiven Elementen besteht, aus einer Grundform heraus entsteht, sich wie ein Baum aus einem Wurzelwerk als Basis entwickelt, dynamisch entwickelt. Dabei meint man, im Spiel von Rissanen auch eine „rollende Basshand“ wahrzunehmen, bis zum Schlussakkord.

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Info

https://www.wiki-data.de-de.nina.az/Joachim_Florent.html
https://akirissanen.com
https://www.will-guthrie.com


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