David Friesen with the Kyiv Mozart String Quartet - A Light Shining Through
D
Origin Records
In Down Beat lesen wir über David Friesen: „Though a major international jazz figure for decades, it wasn’t until 2015 that a tour allowed bassist-composer David Friesen the opportunity to visit his mother’s ancestral home of Ukraine for the first time. Welcomed by a camera crew and introductions to pivotal musicians and cultural institutions, his journey was first documented on 2020’s critically acclaimed Testimony, recorded live at Kyiv’s National Philharmonic Hall with the National Academic Symphonic Band of Ukraine. The ensuing pandemic and war put further plans on hold, but Friesen was able to record with the Kyiv Mozart String Quartet in October 2021, and those recordings provide the framework and soul of A Light Shining Through. Adding organic percussion sounds and saxophone to his singing melodies, the album’s tuneful vignettes reflect the many emotions exposed through his journey of ancestral discovery.“
Mit „Little Ella Bella“ eröffnet David Friesen sein Album. Beim Hören muss man an ein Frühlings- oder Sommerliedchen denken, durchaus folkloristisch eingefärbt. Oder ist es nicht mit den Weisen zu vergleichen, die man beim skandinavisischen Midsommerfest zu hören bekommt? Charakteristisch für den Opener sind die klaren Saxofonlinien und der volle Klang des Basses, den Friesen zum Klingen und Schwingen bringt. Ein besonderer Klangleckerbissen sind in „Time Through Light“ die Perkussions- und Basspassagen. Ein Hauch karibisch-brasilianischer Perkussion erleben wir in „Dressed in Red“. So heißt eine eher kurze Komposition, die auch durch die stetig wiederholten Klaviermodule auffällt. Anschließend dringen feine Streicherklänge und „säuselnde“ Saxofonsequenzen an unser Ohr. „My Prayer“ ist zu hören.
Ist auf „Island“ nicht auch der Klang einer Flöte zu hören, wenn auch dieses sehr kurze Stück schnell als Höreindruck verflogen ist? Doch im Line-Up findet sich kein Flötist. Oder hören wir da dann doch eine Klarinette, wenn die auch nur für die Instrumentierung des Schlussstücks angegeben ist? Gitarren-Pizzicato oder was – das fragt man sich bei den ersten Klängen von „Passage“. Nein, hier entlockt David Friesen seinem Bass die höchsten Klänge. Das klingt so, als würde Regentropfen für Regentropfen in einem stufigen Brunnen auftreffen. Neben dem Bass vernimmt man auch das Streichensemble aus Kiew im Hintergrund, eher einen fein gewebten Klangteppich zum Ganzen beitragend als sich aufdrängend. Und dann, ja dann erhebt Joe Manis sein Tenorsaxofon, quicklebendig, sonor, schnurrend und mit leichten Klangwellen. Und zum Schluss gibt es dann noch ein hörenswertes Perkussions-Additiv.
Mit David Friesen besteigen wir nachfolgend einen „Luxury Liner“. Dabei werden wir vom Klang des Sorpran-Saxofons auf die Reise mitgenommen. Perkussives wird beigefügt, ebenso wie der erdige Klang des Basses. Bisweilen meint man, dass Joe Manis durchaus einen Klarinettenansatz wählt, wenn er Saxofonpassagen dahin gleiten lässt. Danach folgt der Titelsong des Albums namens „A Light Shining Through“. Es ist eine eher getragene Weise, die durch die beteiligten Streicher ein besonderes Klangbild erfährt. Neben dem Bass ist es der Klang des Saxofons, der uns umgarnt.
Es folgen „Festival“ und „Glide“, die aufgrund der Länge eher an Popsongs denken lassen und nicht an Jazz nebst ausgereiften Improvisationen. Bei „Softly Tells the Story“ ist erneut das Streicher-Ensemble zu hören, ehe es dann zum Schluss „ Forgiveness“ heißt. In diesem Stück spielt Manis nun mal nicht Saxofon, sondern Klarinette. Diese klingt angesichts der vorgetragenen Melodielinien überaus wehmütig. Im Hintergrund vernehmen wir dann David Friesen am Piano. Er lässt im Duett mit Manis feine Tastenkaskaden sprudeln.
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TRACKS (2,3,5,6,9,11,13,14,16)
DAVID FRIESEN: Hemage Bass, Percussion, Piano (3,9,16)
JOE MANIS: Soprano Sax, Clarinet (16)
TRACKS (1,4,7,8,10,12,15)
DAVID FRIESEN: Hemage Bass
JOE MANIS: Tenor Sax
ALEX FANTAEV: Percussion
CHARLIE DOGGETT: Additional Percussion
KYIV MOZART STRING QUARTET:
Violins - OLGA SHELESHKOVA, PAVLO KHMARA
Viola - ANDREW MAKIJ; Cello - SERGEY KAZAKOV
Tracklisting
1 Little Ella Bella 4:08
2 Time Through Light 2:16
3 Dressed in Red 1:32
4 My Prayer 3:59
5 Blue and Red 2:21
6 Children’s Song 2:23
7 Staircase 5:11
8 One Last Time 5:45
9 Islands 0:49
10 Passage 5:05
11 Luxury Liner 3:57
12 A Light Shining Through 5:01
13 Festival 1:24
14 Glide 2:15
15 Softly Tells the Story 5:58
16 Forgiveness 2:37