Dave Stryker - Stryker with Strings Goes to the Movies
D
Strikezone Records
„Music and movies are the most captivating, the most arresting of all art forms. In their immersive magic they spark the inner powerhouse of emotions and dreams that illuminates the soul. Inspired by their 2023 Emmy-winning PBS special Wes Montgomery at 100: A 100th Birthday Tribute Concert, guitarist Dave Stryker and arranger and conductor Brent Wallarab decided to explore their mutual love of movies by recording 11 classic movie themes with a 30-piece studio orchestra.
Each musician brought an impressive jazz pedigree to the collaboration. Stryker’s resume includes signficant stints with organist Jack McDuff and saxophonist Stanley Turrentine before establishing himself as a name and a force in his own right. … Stryker and Wallarab decided to employ an unusual instrumental configuration for this album with a 30-piece studio orchestra featuring jazz quartet, strings, and trombones, punctuated by solo work from violinist Sara Caswell, saxophonist Greg Ward, trumpeter Mark Buselli, and trombonist Jim Pugh. The rich but always tastefully-restrained strength of Wallarab’s writing for brass and strings is underpinned by what Stryker calls a “take-no-prisoners, real New-York-style” rhythm section of Xavier Davis on piano, Jeremy Allen on bass, and McClenty Hunter on drums that keeps the groove showing throughout the album, whatever the mood or tempo.“ So lesen wir es unter anderem in den Liner Notes von David Brent Johnson. Im Gegensatz zu sonstigen Veröffentlichungen umfassen die Liner Notes 16 Seiten (sic!).
Mit „In Your Eyes“ wird zu Beginn in die Filmmusik eingetaucht, mit einem satten Bläsersatz zunächst und dann mit einem Gitarrensolo David Strykers, ehe dann Streicher und Bläser zu vernehmen sind. Da mischt sich dann Brass mit Saitenklang. Und zwischen diesen Klängen navigiert der Gitarrist David Strykers. Aus den Streichern löst sich im Fortgang des Stücks Sara Caswell mit einem feurigen Violinsolo, ehe dann das Orchestrale die Oberhand gewinnt.
Nachfolgend hören wir das Thema aus „Cinema Paradiso“. Dabei handelt es sich um einen italienischen Film aus dem Jahr 1988, geschrieben und gedreht von Giuseppe Tornatore. Auf der Leinwand wird die Geschichte der Menschen eines Dorfes auf Sizilien und ihres Kinos von den 1940er bis in die 1980er Jahre erzählt. Morricone hat die Filmmusik geschrieben, die eher mit lyrischer Ausformung daherkommt, soweit es das vorliegende Arrangement Strykers betrifft. Dabei stehen die versammelten Streicher über eine gewisse Phase der Filmmusik im Fokus. Auch Stryker ist mit seinem verspielten Saitenspiel zu erleben. Xavier Davis verleiht dem Stück mit seinem kaskadierenden Tastenspiel eine besondere Note. Auch die Vermischung von Streichernebel und vollmundigem Gebläse ist für das Arrangement kennzeichnend.
Die Mischung zwischen dem solistischen Auftreten Strykers und dem orchestralen Tutti mit Streichern findet sich obendrein in „You Only Live Twice“. Entnommen ist der Song einem James Bond 007-Film gleichen Namens, der 1967 in die Kinos kam. Den Titelsong sang Nancy Sinatra. Übrigens, in der vorliegenden Version zeigt sich Xavier Davis am Fender Rhodes. Doch der Klangeindruck des Songs wird weitgehend vom dem Orchester bestimmt und von dem sensiblen Gitarrenspiel Strykers. Kinogeschichte schrieb auch „Taxi Driver“ mit der sehr jungen Jodie Foster in der Hauptrolle. Der Film, Regie führte Martin Scorsese, schildert das Leben des vereinsamten New Yorker Taxifahrers Travis Bickle. Doch wenn man dem Hauptsong lauscht, dann könnte die Musik auch aus einem Broadway-Stück oder einem Revuefilm der 1940er Jahre stammen. Ein besonderer musikalischer Leckerbissen ist das weichgezeichnete Saitenspiel Strykers, ganz abgesehen von dem Altsaxofonsolo Greg Wards. Doch auch in diesem wie in den oben genannten Stücken ist eine gewisse Überlast der Streicher zu konstatieren.
Das Thema aus „Shaft“ folgt dem Filmsong „Taxi Driver“. Nervöses Drumming und ein Wah-Wah der Gitarre sind typisch für dieses Stück, ebenso die Bläserallgewalt. Und auch Strayhorn und Ellingtion verfassten, wie wir aus dem vorliegenden Album erfahren, Filmmusiken, so für “Anatomie eines Mordes“. Otto Preminger führte Regie in dem 1960 in sieben Kategorien für den Oscar nominierten Film. Die Filmmusik wurde mit einem Grammy ausgezeichnet. Und zum Schluss hat Stryker mit seinen Mitmusikern „Edelweiss“ (Rodgers/Hammerstein) aus dem Film „The Sound of Music“ eingespielt.
Fazit: Aus Sicht des Rezensenten hätte es den Arrangements der Songs durchaus gut getan, nicht so stark von Streichersätzen geprägt zu sein.
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Line-up:
Dave Stryker Guitar
Xavier Davis Piano & Fender Rhodes
Jeremy Allen Acoustic & Electric Bass
McClenty Hunter Drums
Sara Caswell violin solo (tracks 1 & 8)
Greg Ward alto saxophone solo (tracks 4 & 7)
Jim Pugh trombone solo (track 9)
Mark Buselli flugelhorn solo (track 7)
ORCHESTRA:
Brent Wallarab - Arranger & Conductor
Jim Pugh (lead Trombone)
Tim Coffman, Jeff Parker, Andrew Danforth, Richard Dole (bass)
Greg Ward (Alto & soprano saxophone)
Mark Buselli, Jeff Conrad (Trumpet)
17 piece string section - Sara Caswell (Concertmaster)
Track listing, track times:
1 In Your Eyes (Gabriel) 5:34 from Say Anything
2 Cinema Paradiso (Main Theme) (Morricone) 4:51 from Cinema Paradiso
3 You Only Live Twice (Barry/Bricusse) 5:57 from You Only Live Twice
4 Taxi Driver (Main Title) (Herrmann) 6:18 from Taxi Driver
5 Theme from Shaft (Hayes) 6:08 from Shaft
6 Cavatina (Myers) 5:59 from The Deer Hunter
7 Flirtibird (Ellington/Strayhorn) 6:07 from Anatomy of a Murder
8 Low Key Lightly (Ellington/Strayhorn) 5:22 from Anatomy of a Murder
9 Moonglow (Hudson/Mills) 6:14 from Picnic
10 Dreamsville (Mancini/Livingston/Evans) 5:14 from Gunn
11 Edelweiss ( Rodgers/Hammerstein) 4:53 from The Sound of Music