Cliff Korman Trio – Urban Tracks

Cliff Korman Trio – Urban Tracks

C

Label SS

Auf Cliff Kormans jüngstem Album sind brasilianische und Jazz-Klassiker zu hören, die für ein klassisches Jazz-Trio arrangiert wurden. Neben dem Pianisten Korman sind im Trio der Bassist Harvie S und der Schlagzeuger Rafael Barata zu erleben. Cliff Korman hat seine Karriere damit verbracht, sowohl hochwertigen Jazz als auch brasilianische Musik zu spielen und beide Idiome oft miteinander zu kombinieren. Und weiter liest man im sogenannten Waschzettel: „Korman beherrscht das Vokabular des Jazz und verbindet es mit seiner eigenen temperamentvollen musikalischen Persönlichkeit und seiner Liebe zu den brasilianischen Traditionen und seiner Herangehensweise an das Musikmachen.“

Die Musik, die wir hören geht ins Ohr, auch dank der sanften Melodielinien wie in „Manhã De Carnaval“. Ist da nicht auch eine sachte Bolero-Note eingebunden? Auffallend ist, dass der Pianist in diesem Stück seine dominierende Position teilweise aufgibt und Raum für ein langes Bass-Solo schafft. Insgesamt überzeugt das Arrangement durch seine beschwingte Note und das perlende Tastenspiel Kormans. Ohne Frage versetzt dieses Stück den Zuhörer in Karnevalsstimmung am Zuckerhut, oder?

Im Repertoire der Jazz-Standards ein absolutes Muss ist „All The Things You Are“. Es ist ein Stück mit hohem Wiedererkennungswert mit lyrischen und eher dramatisch auffrischenden Klavierpassagen. Dabei wird der Zuhörer in einen Klangstrudel hineingezogen, den Korman verantwortet. Dass wir dabei Klangkaskaden erleben, ist Teil des Arrangements. Das gleiche gilt für das intensive Beckenrauschen, das der Drummer Rafael Barata verantwortet. Benny Golsons „Whisper Not“ ist außerdem auf dem hörenswerten Album zu hören. Mit getragenem Duktus eröffnet der Pianist dieses Stück. Doch dann wird es temporeicher und nuancierter in den Akkorden. Man hat den Eindruck des Losgelöstseins. Leichtigkeit durchzieht das Spiel des Trios, mit und ohne stringente Klangläufe. Sehr hörenswert ist der in „höchsten Tönen“ schwelgende Bass in dessen Solo.

„O melhor o tempo esconde/ Longe muito longe/ Mas bem dentro aqui/ Quando o bonde dava a volta ali… so lauten in der Originalversion die ersten Textzeilen von „Trilhos Urbanos“. „Urbane  Pfade“ lautet die deutsche Übersetzung des Kompositionstitels. Urbane Hektik ist nicht zu erleben, wenn auch die  Melodieschraffuren durchaus den Alltag in der Stadt symbolisieren. Irgendwie geht es immer voran. Stetigkeit ist wahrzunehmen. Und als Schlussakkord hat Korman eine eigene Komposition eingespielt: „Saudade Do Paulo“. Sehnsucht, Melancholie, Schmerz, Nostalgie und Einsamkeit – das vereint sich in dem Begriff Saudade. Doch folgt man dem sehr dynamischen und frischen Spiel des Trio, ist nichts von Schmerz und Sehnsucht zu spüren. Eher schwelgt Korman in nostalgischen Gefühlen. Ist mit Paulo dabei etwa Sao Paulo gemeint? Oder doch eher der langjährige musikalische Partner Kormans Paulo Moura?

© fdp2024


MUSICIANS:
Cliff Korman - piano/arrangements
Harvie S - bass
Rafael Barata - drums

TRACK LISTING
1. Cheio De Malícia (Radamés Gnattali)
ADDAF/Toda América
2. Manhã De Carnaval (Luiz Bonfá/Antônio Maria)
SACEM: NOUVELLES ED MERIDIAN
ASCAP: CHAPPELL-CO INC
3. All The Things You Are (Oscar Hammerstein/Jerome Kern)
ASCAP: UNIVERSAL POLYGRAM INTERNATIONAL PUBLISHING
4. Canhoto (Radamés Gnattali)
ADDAF: Toda América
5. Whisper Not (Benny Golson)
ASCAP: Time Step Music
6. Fall (Wayne Shorter)
BMI: Miyako Music
7. Francisca (Toninho Horta)
ASCAP: Manulu Music
8. Trilhos Urbanos (Caetano Veloso)
UBC: UNS PRODUÇÕES ARTÍSTICAS LTDA. BMI: Terra Enterprises, Inc.
9. Saudade Do Paulo (Cliff Korman)
BMI: Almonds and Roses Music


In case you LIKE us, please click here:



Foto © Leentje Arnouts
"WAGON JAZZ"
cycle d’interviews réalisées
par Georges Tonla Briquet




our partners:

Clemens Communications





Hotel-Brasserie
Markt 2 -
8820 TORHOUT

 


Silvère Mansis
(10.9.1944 - 22.4.2018)
foto © Dirck Brysse


Rik Bevernage
(19.4.1954 - 6.3.2018)
foto © Stefe Jiroflée


Philippe Schoonbrood
(24.5.1957-30.5.2020)
foto © Dominique Houcmant


Claude Loxhay
(18/02/1947 – 02/11/2023)
foto © Marie Gilon


Pedro Soler
(08/06/1938 – 03/08/2024)
foto © Jacky Lepage


Special thanks to our photographers:

Petra Beckers
Ron Beenen
Annie Boedt
Klaas Boelen
Henning Bolte

Serge Braem
Cedric Craps
Christian Deblanc
Philippe De Cleen
Paul De Cloedt
Cindy De Kuyper

Koen Deleu
Ferdinand Dupuis-Panther
Anne Fishburn
Federico Garcia
Jeroen Goddemaer
Robert Hansenne
Serge Heimlich
Dominique Houcmant
Stefe Jiroflée
Herman Klaassen
Philippe Klein

Jos L. Knaepen
Tom Leentjes
Hugo Lefèvre

Jacky Lepage
Olivier Lestoquoit
Eric Malfait
Simas Martinonis
Nina Contini Melis
Anne Panther
Jean-Jacques Pussiau
Arnold Reyngoudt
Jean Schoubs
Willy Schuyten

Frank Tafuri
Jean-Pierre Tillaert
Tom Vanbesien
Jef Vandebroek
Geert Vandepoele
Guy Van de Poel
Cees van de Ven
Donata van de Ven
Harry van Kesteren
Geert Vanoverschelde
Roger Vantilt
Patrick Van Vlerken
Marie-Anne Ver Eecke
Karine Vergauwen
Frank Verlinden

Jan Vernieuwe
Anders Vranken
Didier Wagner


and to our writers:

Mischa Andriessen
Robin Arends
Marleen Arnouts
Werner Barth
José Bedeur
Henning Bolte
Erik Carrette
Danny De Bock
Denis Desassis
Pierre Dulieu
Ferdinand Dupuis-Panther
Federico Garcia
Paul Godderis
Stephen Godsall
Jean-Pierre Goffin
Claudy Jalet
Chris Joris
Bernard Lefèvre
Mathilde Löffler
Claude Loxhay
Ieva Pakalniškytė
Anne Panther
Etienne Payen
Jacques Prouvost
Yves « JB » Tassin
Herman te Loo
Eric Therer
Georges Tonla Briquet
Henri Vandenberghe
Iwein Van Malderen
Jan Van Stichel
Olivier Verhelst