Christine Hitt - Magical Kite

Christine Hitt - Magical Kite

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Über die Sängerin und das aktuelle Album lesen wir im Pressetext: „Hitt’s warm voice can express a rich tapestry of tones, and she sings ballads and swing tunes with equal facility. The selection of songs on MAGICAL KITE, from standards to gospel to bebop, reflects Hitt’s eclectic tastes and influences, but it’s her innate musicality that elevates and personalizes these songs.“

Aufgenommen wurde das Album in Los Angeles. Christine Hitt vertraute dabei auf die „Dienste“ von Bob Shepard am Altsaxofon, Leo Amuedo an der Gitarre, Jeff Hamilton und Gene Coye am Schlagzeug sowie Walter Rodriguez an den Perkussionsinstrumenten. Hitts Sohn Eric ist am Bass zu hören.

Eröffnet wird das Album mit einer Art Spiritual namens  “Wade in the Water”. Im Song, der in seiner harmonischen Struktur hier und da an „Fever“ angelehnt zu sein scheint, sind chiffriert Anweisungen an entflohene Sklaven enthalten, wie sie sich verhalten sollen, um nicht wieder gefangen zu werden. Anzumerken ist, dass der Song auch eine wesentliche Bedeutung für die Bürgerrechtsbewegung in den 1960er Jahren besaß.  „Magical Kite“ erscheint sehr Popsong affin und ein wenig auf der ABBA-Welle zu schwimmen. Schimmert da nicht außerdem „Manhattan Transfer“ durch?

Begleitet von ihrem Sohn Cory ist Hitt in den Songs “Don’t You Worry ‘Bout a Thing” und “Shower the People” zu hören, bei letzterem Stück ist auch Erin Bode dabei. Was zuvor schon angemerkt wurde, scheint auch für “Don’t You Worry ‘Bout a Thing” zu gelten. Da scheint doch sehr viel „Schwülstigkeit“ mit verwoben zu sein. Keine Frage, technisch beherrschen die Vokalisten ihr Repertoire, aber für Jazz fehlt es zum Beispiel an Scat Vocals und aus meiner Sicht an einer eher bluesig-schwarz gefärbten Stimme. Zu sehr scheint der Song wie auch andere bis zum letzten Takt arrangiert zu sein. Freiräume scheinen eher rar. Überraschend ist allerdings die  Passage, die der Mundharmonika vorbehalten ist. Leider darf sich dieses Instrument nicht richtig ausbreiten, da es dann an den Sängern ist, die musikalische Gestaltung bis zum Ende des Songs zu bestimmen.

An Singer/Songwriter muss man bisweilen denken, wenn „Shower the People“ erklingt, auch wenn die Gesangsbegleitung dann über wesentliche Strecken auch wieder ins Fahrwasser von Popmusik abgleitet. Leicht beschwingt kommt “Shine On Harvest Moon” daher. Dabei kommen auch lyrische Momente nicht zu kurz. Schließlich heißt es “Around The World”. Aufgemacht wird mit einer Piano-Eröffnung, ehe es dann an Hitt ist, mit weicher Stimme den Song anzustimmen, m. E. im Stil von gängigen Songs aus Broadway Shows und Revuen der 40er und 50er Jahre. Nun ja, dafür finden sich gewiss Liebhaber, aber die Facetten des Jazz sind halt vielfältiger, und der Jazz ist nicht stehen geblieben. Dieses Verharren in lieb gewonnen Gesangs-Traditionen drängt sich jedoch auf, wenn man Hitts vorgelegtes Album hört.

Text © ferdinand dupuis-panther – Der Text ist nicht Public Commons.


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