Charles Loos-Steve Houben: Comptines

Charles Loos-Steve Houben: Comptines

C

Igloo Jazz Classics

Seit den frühen 1980er Jahren hat das Duo Loos-Houben immer wieder zusammengespielt. 35 Jahre nach der Ersterscheinung des Albums „Comptines“ liegt nun in der Jazz Classics Collection von Igloo eine komplette Neueinspielung vor. Erstmals trafen sich die beiden belgischen Musiker 1982 im Studio Igloo in Brüssel und nahmen die Vinylschallplatte „Comptines (Counting Rhymes)" auf. Die Musik war auf der Höhe der Zeit, kammermusikalischer Jazz, wie er auch von ECM in jener Zeit herausgebracht wurde.

Mit „Seul(s) Dans la Nuit“, einer von zwei Kompositionen aus der Feder des Saxofonisten Steve Houben, macht das Album auf. Houben steuerte auch „The Highest Peaks“ zum vorliegenden Album bei. Alle übrigen Titel sind dem Pianisten Loos zu verdanken, so auch „Travers“, „Valse de Nuit (Night Waltz)" oder „Comptine-Adagio".

Die Aufnahmen auf der Original-Schallplatte wurden für die aktuelle CD um vier jüngst entstandene Titel ergänzt, so unter anderem mit „Catherine En Campine" und „Just A Jazz Waltz", Konzertaufnahmen aus der Lütticher Philharmonie. „Columban“ und „Ostinato 2“ hingegen sind Studioaufnahmen aus dem Jahr 2016 und runden das aktuelle Album ab.

Balladenhaft eröffnet das Duo Loos-Houben das Album mit dem Song „Seul(s) Dans la Nuit“. Dabei kann sich der Zuhörer des Eindrucks nicht erwehren, dass auch der Geist von Garner, Peterson, Basie und anderen Heroen des amerikanischen Jazz über allem schwebt. Beschwingt geht es durch die Nacht – klassische Tanzhaltung inbegriffen. Zu den feinen Stimmen von Klavier und Sopransaxofon (?) ist eine anmutige Tanzbewegung von Nachtschwärmern überaus vorstellbar. Das hat dann auch schon ansatzweise etwas von großem Kino und großer Broadway-Show. Auch der nachfolgende Song „Comptine-Adagio" scheint einen Bogen zwischen Klassik und amerikanischem Jazz – ein wenig Webster und ein wenig Adderley – zu spannen. Dabei ist die Nummer getragen und auch ein wenig wehmütig. Der Nachtwalzer (Valse De Nuit“) scheint an die ersten beiden Titel nahtlos anzuknüpfen. Die Komposition scheint durch und durch konzertant und der Begriff kammermusikalisch angebracht.

Mit „Just A Jazz Waltz“ fand noch ein Walzer Aufnahme auf der CD einen Platz: Sehr samten-weich spielt Houben sein Saxofon und dazu hört man das sehr dezente Orgelspiel von Loos. Sakral mutet die Musik im ersten Moment jedoch nicht an, sondern eher melodramatisch überladen. Zu einem Liebesfilm à la Hollywood passt diese Musik in den ersten Passagen ohne Frage. Hier und da hat man bisweilen den Eindruck, der Geist von Bach scheine dann in den weiteren Melodieläufen und Harmonien durch. Das ist auch gewiss der Präsenz der Orgel geschuldet, die eben doch den Gedanken an geistliche Musik heraufbeschwört, wenn Loos solistisch agiert.

Zum Ausklang hören wir „Ostinato 2“ und das trifft vor allem auf das Spiel von Loos zu, das Houben paraphrasiert und kommentiert. So entsteht ein Wechselgespräch, das allerdings von eher Einsilbigen geführt wird.

© ferdinand dupuis-panther

Informationen

Label
Igloo
http://www.igloorecords.be

Musiker

Steve Houben
https://www.youtube.com/watch?v=19Gkxmmm9v8

Charles Loos
https://www.youtube.com/watch?v=yg1Rw1nLcVw


In case you LIKE us, please click here:



Foto © Leentje Arnouts
"WAGON JAZZ"
cycle d’interviews réalisées
par Georges Tonla Briquet




our partners:

Clemens Communications





Hotel-Brasserie
Markt 2 -
8820 TORHOUT

 


Silvère Mansis
(10.9.1944 - 22.4.2018)
foto © Dirck Brysse


Rik Bevernage
(19.4.1954 - 6.3.2018)
foto © Stefe Jiroflée


Philippe Schoonbrood
(24.5.1957-30.5.2020)
foto © Dominique Houcmant


Claude Loxhay
(18/02/1947 – 02/11/2023)
foto © Marie Gilon


Pedro Soler
(08/06/1938 – 03/08/2024)
foto © Jacky Lepage


Special thanks to our photographers:

Petra Beckers
Ron Beenen
Annie Boedt
Klaas Boelen
Henning Bolte

Serge Braem
Cedric Craps
Christian Deblanc
Philippe De Cleen
Paul De Cloedt
Cindy De Kuyper

Koen Deleu
Ferdinand Dupuis-Panther
Anne Fishburn
Federico Garcia
Jeroen Goddemaer
Robert Hansenne
Serge Heimlich
Dominique Houcmant
Stefe Jiroflée
Herman Klaassen
Philippe Klein

Jos L. Knaepen
Tom Leentjes
Hugo Lefèvre

Jacky Lepage
Olivier Lestoquoit
Eric Malfait
Simas Martinonis
Nina Contini Melis
Anne Panther
Jean-Jacques Pussiau
Arnold Reyngoudt
Jean Schoubs
Willy Schuyten

Frank Tafuri
Jean-Pierre Tillaert
Tom Vanbesien
Jef Vandebroek
Geert Vandepoele
Guy Van de Poel
Cees van de Ven
Donata van de Ven
Harry van Kesteren
Geert Vanoverschelde
Roger Vantilt
Patrick Van Vlerken
Marie-Anne Ver Eecke
Karine Vergauwen
Frank Verlinden

Jan Vernieuwe
Anders Vranken
Didier Wagner


and to our writers:

Mischa Andriessen
Robin Arends
Marleen Arnouts
Werner Barth
José Bedeur
Henning Bolte
Erik Carrette
Danny De Bock
Denis Desassis
Pierre Dulieu
Ferdinand Dupuis-Panther
Federico Garcia
Paul Godderis
Stephen Godsall
Jean-Pierre Goffin
Claudy Jalet
Chris Joris
Bernard Lefèvre
Mathilde Löffler
Claude Loxhay
Ieva Pakalniškytė
Anne Panther
Etienne Payen
Jacques Prouvost
Yves « JB » Tassin
Herman te Loo
Eric Therer
Georges Tonla Briquet
Henri Vandenberghe
Iwein Van Malderen
Jan Van Stichel
Olivier Verhelst