Callum Allardice – Elementa

Callum Allardice – Elementa

C

Earshift Music

Aus dem „Land der langen weißen Wolke“ – Aotearoa (Neuseeland in Maori) – kommt der Gitarrist und Komponist Callum Allardice. Er ist in Wellington auf der Nordinsel Neuseelands zuhause. Zum Quartett des Gitarristen, mit dem er das aktuelle Album eingespielt hat, gehören: Luke Sweeting am Piano, Tom Botting am Bass und Hikurangi Schaverien-Kaa am Drums.  In der Ankündigung des Albums durch das Label lesen wir: „The album highlights Callum's signature sound, with folksy, song-like melodies supported by evocative harmony and fierce rhythmic energy. The music is driven by the precise yet organic interplay between guitar and piano, with agile melodies and lush harmonies that balance each other in subtle, effective ways.“

Zu „Stone Eyes“ schreibt der neuseeländische Gitarrist: „Stone eyes was inspired by a Radiohead song called Glass Eyes, although the first version I heard of the song was a cover by a great guitarist called Mike Moreno, I didn’t know it wasn’t his song for a long time, so I guess Stone Eyes was inadvertently the result of a game of musical telephone.“ Und wie klingen die „sieinernen Augen“? Über sich wiederholende „Brandungsklänge“, die dem Pianisten zu verdanken sind, schweben wie Cirruswolken die Saitenklänge. Aufgefächert und fein-flauschig sind die Sequenzen, die wir vernehmen. Das strahlt Leichtigkeit aus. Gepaart sind die Passagen von Callum Allardice mit gelegentlichem Beckenrausch, der wie ein kurzer Sommerregen auf uns niederprasselt. Unabhängig davon zeichnet der Gitarrist wie in einer Gouache Klangbild an Klangbild. Entstanden, so Callum, ist „Peaceful“ bereits 2013. Die Komposition erfolgte auf einer akustischen Gitarre mitten in den Bergen Österreichs zur Winterzeit. Der Song knüpfe, so der Gitarrist, durchaus an Americana an und sei u.a. von Pat Metheny inspiriert worden. Auffallend sind die starken Klavierpassagen. Da scheinen die Klangfolgen fontänengleich zu sprudeln. Aquarellierungen gibt es zu erleben, auch perlenden Klangfluss. Doch immer sind da auch energiegeladene Akzente, die die Klangfolgen strukturieren. Fein getönt sind die Saitenäußerungen des Gitarristen. Sie scheinen auch ein wenig landschaftliche Weite und ungehinderte Blicke widerzuspiegeln, obgleich ja der Kompositionsort durch alpine Berggipfel strukturiert war.

Nach einer Solo-Improvisation namens „Peaceful Coda“, basierend auf dem vorherigen Titel, lauschen wir dann „Elementa“. Dabei repräsentieren die vier Bandmitglieder wie auch auf der künstlerischen figurstive Covergestaltung die vier Elemente, oder? Sprunghafte Klangelemente reihen sich aneinander, so der Höreindruck. Während in anderen Stücken dem Pianisten durchaus eine wesentliche Rolle zufällt, so scheint bei diesem Stück der Fokus nicht allein auf ihm, sondern auch auf dem Gitarristen zu liegen. Kaskaden von Klängen erleben wir. Da meint man im Spiel des Pianisten, ungezügeltes Wildwasser vor Augen zu haben, Kaskaden, Stromschnellen, Kehrwasser und mehr.  Beinahe pfeilschnell ist das, was der Pianist vorträgt. Alles ist im reißenden Flow, so das vermittelte Bild. In Klangmäandern ergeht sich der Gitarrist in Nachfolge des Pianisten. Man hat das Bild vor Augen  der Gitarrist male ganz im Stile von Jackson Pollock Farb-Drippings, oder? Gestisches kommt dem Hörer auf alle Fälle in den Sinn.

Das Quartett aus Neuseeland nimmt uns außerdem auf eine „Odyssey“. Ja, es handelt sich begrifflich um ein Epos aus den Nachwehen des Trojanischen Krieges und im übertragenen Sinne um eine Irrfahrt. Das Quartett interpretiert die Komposition eher als Kulmination eines gewaltigen Sturms. Von diesem ist allerdings anfänglich nichts zu erahnen.  

Mit „Dark Love“ endet das sensibel zusammengestellte Album, das auf Effekthaschereien verzichtet und bei dem die Instrumente keiner Präparation oder Modulation unterworfen sind. So klingt die E-Gitarre wie eine weichgezeichnete E-Gitarre und das Klavier wie ein gewöhnliches Tasteninstrument ohne Zusatz eines Toy Piano oder Synth. Wer reine Klangformen und -ornamente schätzt, der kann dieses Album in vollen Zügen genießen.

© ferdinand dupuis-panther 2025




Earshift

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