Blume
B
Unit Records UTR 4630
Durch die Blume präsentieren uns die nachstehend genannten Musiker Jazz vom Feinsten: Magnus Schriefl (Trumpet), Wanja Slavin (Saxophones), Bernhard Meyer (Bass) und Peter Gall (Drums). Sie zeigen uns Aufgeregtes und Anregendes, Kontrastreiches und Dialogisches, Widerstreitendes und Versöhnliches stets mit einem notwendigen energetischen Duktus, vor allem des Trompeters und des Saxofonisten.
Gleich zu Beginn des Albums sagen Blume es mit einer „Blume“, ehe dann „Malea“ und „Clash“ folgen. „Creature“ steht ebenso auf dem Programm wie ein Teil einer Suite, ehe mit „Melting mind“ das Debütalbum ausklingt. „Blume“ klingt beim ersten Hören so, als lausche man allerlei Fanfarenklängen, die sich in Jazzigem auflösen. „Kontrapunktisch“ im übertragenen Sinne geben sich der Trompeter Magnus Schriefl und der Saxofonist Wanja Slavin auf ihren Klangrohren. Oder sollte man von einem Anflug eines Kanons sprechen? Der Song „Clash“ verspricht nicht nur ein Aufeinanderprallen und ein Austragen von Kontroversen, sondern hält dieses Versprechen in den sehr ansprechenden Dialogen zwischen Schriefl und Slavin. Man hört irgendwie stets Rede und Gegenrede, je nach Atemlage der beiden Musiker, so meint man zumindest. Beinahe ausufernd und nicht enden wollend erscheinen dabei die Saxofonpassagen unterstützt von sehr aufwühlenden Trommelwirbeln – dank sei Peter Gall.
Die Suite wird mit einem „Paukenschlag“ eröffnet. Dabei wird signalisiert, was das Stündlein geschlagen habe, so könnte man meinen. Anschließend fallen die beiden Bläser gehemmt aufgeregt in den stets gleichbleibenden Trommelschlag des Drummers ein. Hier und da gibt es Anmutungen des Elegischen und Dramatischen. Am Ende lässt die Band dann musikalisch den Verstand schmelzen, nicht ohne die bereits zuvor an den Tag gelegte Dramatik, auf die sich alle Bandmitglieder verstehen.
Text: © ferdinand dupuis-panther
Informationen
Label
Unit Records
http://www.unitrecords.com
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