DASH! - Radio Rotor

DASH! - Radio Rotor

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maomusic

DASH! begann 2004 als Oktett mit vier Sängern und einem Schlagzeuger, der das Trio ergänzte. Seitdem hat die Band sieben Alben veröffentlicht: 'DASH!' und 'Bangalore' als Oktett und 'Lowpass Heroes', 'DASH! Off', 'Boogie' und 'Rewired' als Trio. Das neueste Album 'Radio Rotor' wurde am 1. März 2024 als digitale Version zusammen mit den Noten veröffentlicht, so dass jeder die Stücke mit seinem eigenen Ensemble spielen kann.

Zu hören ist aktuell ein Trio aus Amsterdam mit Maarten Ornstein (Saxophone, Klarinetten), Alex Oele (Bass), und Eric Hoeke (Schlagzeug). Über die Musik des Trios lesen wir Folgendes: „Das Ergebnis ist ein sehr intensiver, minimalistischer und fast hypnotischer Bandsound mit Momenten von ungebremstem Swing, vulkanischen Eruptionen und flüsternden Melodien.“ Na, dann machen wir mal die Probe aufs Exempel!

Noch ein Wort zum Cover, das all die Klischees bedient, die einem zu den Niederlanden einfallen: Polder-Landschaft und Windmühlen. Aber was hat das mit dem Albumtitel zu tun? Ja, auch Windmühlenflügel rotieren. Doch ist Radio Rotor nicht eine andere Beschreibung von Rundfunk, von Radio? Spricht man nicht bei einem Helikopter von Rotor als Antrieb? Alles nicht zutreffend: Der Albumtitel erinnert an einen legendären Elektronikshop in Amsterdam. Nun ja, die Beziehung zur niederländischen Landschaft, die das Cover ziert, erschließt sich dem Berichterstatter auch mit der zuletzt aufgeführten Info nicht.

Das Titelstück „Radio Rotor“ steht am Beginn des Album-Arrangements. Dabei liegt der Fokus auf der dahinschwebenden Klarinettenstimme, derweil Bass und Drums eher im Hintergrund agieren. Lauscht man dem Stück, so fällt der Begriff „beschwingtes Liedchen“ ein. Dabei hat das, was Maarten Ornstein zu Gehör bringt, nichts mit Swing und Klezmer im eigentlichen Sinne zu tun. Beide Genres werden ja mit der Klarinette oftmals in Verbindung gebracht. Eher denkt man beim Hören an ein flottes Tänzchen und auch ein wenig an Balkanklänge. Als nächstes erleben wir musikalisch „Izmir“ , benannt nach der Stadt im asiatischen Teil der Türkei. Klarinette oder Bassklarinette fragt man sich bei den ersten Takten. Die Frage ist angesichts der Klangtiefen naheluegend. Die Antwort: Maarten Ornstein spielt G-Klarinette auf allen Stücken. Eindringlich ist der Rhythmus. Hört man da statt eines konventionellen Schlagwerks etwa eine Rahmentrommel? Weiche Linien sind es, die der Klarinettist zeichnet. Irgendwie muss man aber vielleicht beim Zuhören auch an die Klänge denken, die ein Schlangenbeschwörer seinem Blasinstrument entlockt. Das gilt vor allem auch wegen der wiederkehrenden, hypnotisierenden Passagen, die ans Ohr des Hörers dringen. Wie im ersten Stück geht es aber auch bei „Izmir“ um die Schönheit der Melodie, um samtene, bisweilen auch „sandfarbene“ Klangfärbungen und -nuancen. Wahrscheinlich ausgelöst durch den Titel und die klanglichen Wiederholungen drängt sich auch das Bild der sich im Kreis drehenden Derwische von Konya auf, oder? Nachfolgend erklingt „De la Pantera“. Sollte da musikalisch dem schleichenden Gang eines Panthers gefolgt werden? Angesichts der Klangsequenzen und der Melodielinien klingt das eher nach einem nervösen Hin und Her. Man denkt unter Umständen an die musikalische Übertragung der Verfolgungsjagd aus dem Film „Der Dritte Mann“ und nicht an eine Raubkatze auf Beutefang. Sehr flott ist der Rhythmus des Stücks, was durch das wirbelnde Schlagwerkspiel noch unterstrichen wird. Und noch etwas kam dem Rezensenten bei diesem Stück in den Sinn: höfische Musik des 15. und 16. Jahrhunderts.

Nach „Untie“ mit dunklen Klangfärbungen und tieftönigem Gebläse sowie getragenem Duktus folgt dann „Parahololellogram“. Bei diesem Stück schwelgt Maarten Ornstein in den höchsten Tönen, dabei durchaus auch eine beschwingte Note einbringend, ohne in klassische Swing-Muster zu verfallen. Zwischenzeitlich vernimmt man auch eher elegisch ausgeformte Passagen. Hm, spielt Ornstein bei „Little Demon“ Altsaxofon mit einem Klarinettenansatz, wie wir ihn von Paul Desmond her kennen? Oder ist es eine Klarinette, die wir hören? Diese Grage scheint berechtigt. Doch wie Maarten Ornstein auf Nachfrage versicherte, ist auf dem Album nur Klarinettenklang zu erleben. Mit „Shout“ endet dann das Arrangement des aktuellen Albums.

© ferdinand dupuis-panther

Info
www.maartenornstein.com

Track Listing
• Radio Rotor
• Izmir
• De la Pantera
• Untie
• Parahololellogram
• Little Demon
• Shout

Reviews
REVIEW "Maarten Ornstein/Mike Fentross/Rima Khcheich - Ombre de Mon Amant"
REVIEW "DASH – Rewired"


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